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Wer ist Satoshi Nakamoto?


Martin Fiedler

Zuletzt Aktualisiert: 24. Februar 2021

Zusammengefasst


Satoshi Nakamoto gilt als Erfinder von Bitcoin. Ob es sich dabei um eine einzelne Person oder die Bezeichnung für die gesamte Entwicklergruppe handelt, ist bislang nicht eindeutig geklärt. Hinweise der wahren Identität hinter Nakamoto deuten auf den 2014 verstorbenen Programmierer Hal Finney. Dazu gesellte sich Anfang 2021 der ebenfalls bereits verstorbene Kryptograf Len Sassaman. Ein 100%ige Bestätigung dafür gibt es allerdings bis heute nicht.

Hal Finney
90%
Len Sassaman
70%
Nick Szabo
60%
Craig Wright
40%
  • Nakamoto verabschiedete sich am 23. April 2011 aus der Szene.
  • Da sämtliche Kommunikation über E-Mails, Foren und Chats ablief, hat keiner der anderen Team-Mitglieder Satoshi Nakamoto jemals zu Gesicht zu bekommen.
  • Die meisten Hinweise der wahren Identität sowie Korrelationen gibt es bei Hal Finney, gefolgt von Len Sassaman und Nick Szabo. Bei Craig Wright dagegen gehen viele einem Betrüger aus.
  • Die Menge an Bitcoins unter Satoshi Nakmotos Kontrolle soll über 1 Million betragen. Der Gegenwert in Euro weit über 10 Milliarden.
  • Nakamoto ist ebenfalls Gründer der Webseiten bitcointalk.org sowie bitcoin.org, welche nach seinem Verschwinden übertragen worden sind.
  • Seine Wallet-Adresse ist 1A1zP1eP5QGefi2DMPTfTL5SLmv7DivfNa. Würde jemand daraus eine Transaktion tätigen, wäre dies der bisher stärkste Nachweis. Bisher konnte diesen Beweis niemand erbringen.

Satoshi Nakamoto, das Phantom der Bitcoin-Szene

Wer steckt eigentlich hinter Satoshi Nakamoto? Bis heute ist ungeklärt, wer sich hinter dem Namen verbirgt, da die gesamte Kommunikation des Bitcoin-Entwicklerteams über E-Mail und Foren lief. So ist auch den anderen Mitgliedern nur das Pseudonym bekannt. Es ist bis heute niemand bekannt, der Satoshi Nakamoto je gehört oder gar gesehen hat.

Erstes Lebenszeichen von Satoshi Nakamoto


Nakamoto’s letzte E-Mail

Nakamoto trat erstmals am 31. Oktober 2008 mit den Worten "I've been working on a new electronic cash system that's fully peer-to-peer, with no trusted third party." auf metzdowd.com in Erscheinung.

Seit seiner letzten E-Mail am 23. April 2011 an Mike Hearn ist von Satoshi Nakamoto kein weiteres Lebenszeichen mehr aufgetaucht.

Dort verabschiedet er sich mit den Worten:

"Ich bin nun mit anderen Dingen beschäftigt. Es [Anm.: Bitcoin] ist in guten Händen von Gavin [Anm.: Andresen] und den anderen."

Satoshi Nakamoto's Abschied am 23. April 2011

Auch die Domains bitcointalk.org sowie bitcoin.org wurden an die anderen Entwickler übertragen.

Nakamoto verließ die Szene damit endgültig. Was diese "anderen Dinge" sind, von der in seinem Abschied spricht, darüber kann man nur spekulieren. Vielleicht meinte er damit aber auch keine anderen Projekte, sondern eine eventuelle Krankheit. Dies würde wiederum Überschneidungen zu Hal Finney zeigen, auf welchen wir etwas später eingehen.


Satoshi Nakmoto's Profil auf P2P-Foundation

Gemäß den Angaben seines Profils auf P2P-Foundation ist Nakamoto am 5. April 1975 geboren und in Japan lebend. Sowohl das Geburtsdatum als auch der Wohnort dürfen bezweifelt werden. Erste Hinweise auf eine komplett erfundene Person gaben sein perfektes Englisch als auch die Zeiten, zu denen Beiträge abgesetzt wurden, welche nicht mit den Zeitzonen in Japan übereinstimmen.

Was bedeutet der Name "Satoshi Nakamoto"?

Dass es sich bei dem Namen "Satoshi Nakamoto" nur um ein Pseudonym und keinen echten Namen handelt, wird schon aufgrund einer simplen Tatsache deutlich:

"Satoshi" ist ein japanischer Name, welcher einerseits mit der Bedeutung eines aus der Asche aufsteigenden Phönix [Neugeburt] belegt ist, andererseits aber auch mit "klarem Verstand" oder "Weise" assoziiert wird.

"Nakamoto" dagegen repräsentiert jemanden, der "in der Mitte lebt".

Man könnte dies so interpretieren, dass "Satoshi Nakamoto" für die Neugeburt einer neuen Währungsordnung steht.

Eine andere, allerdings nicht gesicherte Erklärung ist, dass es sich bei "Nakamoto" ursprünglich um eine Person aus dem 17. Jahrhundert gehandelt hat, welche die Idee eines neuen Geldsystems in einem freien Markt ausführte.

Was definitiv ins Reich Mythen gehört, ist, dass sich der Name aus den bekannten, japanischen Technologie-Unternehmen Samsung, Toshiba, Nakamichi und Motorola zusammensetzen soll.

Wieso wurde die Identität von Satoshi Nakamoto überhaupt geheim gehalten?

Über die Gründe, warum sich Satoshi Nakamoto entscheiden hat, seine Identität geheimzuhalten, kann man nur spekulieren. Der wahrscheinlichste Grund liegt in der persönlichen Sicherheit begründet.

Als jemand, der mit Bitcoin etwas potenziell sehr mächtiges geschaffen hat, macht man sich nicht nur Freunde. Das durfte beispielsweise bereits Phil Zimmermann, der Erfinder von PGP, einem Verschlüsselungsverfahren für E-Mail-Kommunikation, erfahren: Er wurde Ziel der US-Regierung und alleine aufgrund seiner Erfindung der Kriminalität beschuldigt.

Bitcoin könnte eines Tages größere Auswirkungen auf das Geldsystem und die Wirtschaft haben. Das war auch Satoshi Nakamoto bewusst und führte vermutlich dazu, dass er alles versucht hat, um unentdeckt zu bleiben.

Steckt Hal Finney hinter Satoshi Nakamoto?

Hal Finney (Harold Thomas Finney II)

In der Bitcoin-Szene herrscht eine Art unausgesprochener Konsens darüber, dass es sich bei Satoshi Nakamoto in Wahrheit um Hal Finney handelt. Darauf deuten viele kleine Details hin, wie beispielsweise sein berühmter Tweet nur 3 Tage nach der offiziellen Vorstellung von Bitcoin in der Version 0.1:

 

Running bitcoin

— halfin (@halfin) 11. Januar 2009

Hal Finney war ein Informatiker und sogenannter "Cypherpunk" mit einem profunden Wissen über Kryptografie. Sein Computer war der erste, der an das Bitcoin-Netzwerk angeschlossen wurde und er erhielt die allererste Transaktion von 10 Bitcoins.

Etwa zeitgleich  mit dem offiziellen Abschied von Satoshi Nakamoto wurde bei Hal Finney die Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) diagnostiziert. Ein bloßer Zufall ist selbstverständlich nicht ausgeschlossen, wenn auch nicht sehr wahrscheinlich.

Hal Finney mit seiner Frau in seinen letzten Tagen. Bis zum Schluss bestritt er, Satoshi Nakamoto zu sein.

Finney bestritt gegenüber der Presse immer ab, Satoshi Nakamoto zu sein. Vermutlich wollte er sich vor der Regierung und Kriminellen schützen. Auch wollte er seine letzten Tage wohl in Ruhe verbringen und seine Familie vor einem Ansturm an Fans, Enthusiasten und Medien bewahren.

Aber was ist mit den E-Mails zwischen Nakamoto und Finney?

Es existiert ein längerer E-Mail-Verlauf zwischen Satoshi Nakamoto und Hal Finney. Aber wenn Hal Finney Nakamoto war, müssten es somit Selbstgespräche sein.

Man geht davon aus, dass Finney diese E-Mail fälschte, um den Verdacht nicht auf sich selbst zu lenken.

Nakamoto-Finney Chat
Unterhaltung zwischen Finney und Nakamoto: Echt oder nur Tarnung?

In der Cypherpunk-Szene gibt es  einen Vorgang, welcher "Hiding the act of hiding" genannt wird. Finney war ein Experte im Bereich der Verschleierung. Die Strategie der womöglich gefälschten Konversation zwischen Ihm und Nakamoto würde somit gut ins Bild passen.

Die seltsame Verbindung zum Informatiker Dorian Prentice Satoshi Nakamoto


Dorian Prentice Satoshi Nakamoto

Nur wenige hundert Meter von Hal Finney's Haus entfernt, in Temple City in Kalifornien, wohnte eine Person namens "Dorian Prentice Satoshi Nakamoto", welcher ebenfalls Informatiker war. Da Temple City gerade mal 36.000 Einwohner groß ist, ist die Chance groß, dass sich Finney und Dorian Prentice Satoshi Nakamoto gut kannten.

Dass es sich bei Dorian Prentice Satoshi Nakamoto mit hoher Wahrscheinlichkeit NICHT um den Erfinder von Bitcoin handelt, ist mittlerweile gut dokumentiert.

Es ist allerdings naheliegend, dass Finney und Dorian Prentice sich kannten, noch dazu da beide Programmierer waren. Finney könnte schlicht und einfach auch der Name gefallen haben und diesen zur Tarnung übernommen haben.

Dass es zwischen den beiden Informatikern überhaupt keine Verbindung gegeben hat, ist schwer vorstellbar.

Weitere Persone  die mit Satoshi Nakamoto in Verbindung stehen
Neben Hal Finney gibt es mit Les Sassaman, Nick Szabo und Craig Wright nur noch zwei Personen, bei denen es zumindest einige Ansätze gibt, dass es sich um Satoshi Nakamoto handelt.

Len Sassaman

Neueste Untersuchungen bringen eine weitere Person ins Spiel: Len Sassaman. Der Kryptograf und angehöriger der Cypherpunk-Szene, welcher von Depressionen geplagt war und am 3. Juli 2011 Selbstmnord begangen hat, ist in jeder Node des Blockchain-Netzwerks verewigt.

Etwa zwei Monate vor Sassaman's Tod hinterließ Satoshi Nakamoto seine bisher letzte, öffentliche Nachricht: "I’ve moved on to other things and probably won’t be around in the future.".

Man weiß, dass Bitcoin die kumulierte Arbeit von vielen Programmierern gewesen ist und auch weiterhin ist. Trotzdem muss  es jemanden gegeben haben, der den Code geschrieben, die erste Node betrieben oder die ersten Coins gemined hat. Dass Len Sassaman zumindest Verbindungen zu den anderen Bitcoin-Entwicklern hatte, bestätigt das bereits erwähnte in der Bitcoin-Blockchain im ASCII-Format verewigte Tribut.

Weitere Auffälligkeiten sind etwa, dass manche Quellen wie "The New Yorker" davon ausgehen, dass Satoshi Nakamoto sich im Zuge der Bitcoin-Entwicklung in Europa befunden hat. Len Sassaman lebte zur gleichen Zeit in Belgien.

Ebenso ist auffällig, dass Sassaman in seinen Tweets das gleiche britische Englisch nutzte, wie Satoshi Nakamoto in seinen zahlreichen Foren-Posts. Auch die Uhrzeiten, in denen Len Sassaman Tweets und Forenposts verfasst hat, sprechen für den Rhythmus eines in der europäischen Zeitzone lebenden Menschen.

Wie auch bei den meisten anderen möglichen Identitäten hinter dem Pseudonym "Satoshi Nakamoto" kann hier allerdings nicht von Beweisen gesprochen werden. Ähnlich wie bei Hal Finney reihen sich bei Len Sassaman allerdings einige Korrelationen aneinander, welche den Kreis der möglichen Personen weiter einschränken.

Nick Szabo


Nick Szabo

Nick Szabo, der Amerikaner mit ungarischen Wurzeln ist oft im Zentrum von Spekulation, wenn es um die Identität von Satoshi Nakmoto geht.

Szabo studierte Informatik, hat ausgezeichnete Kenntnisse der Kryptografie und entwickelte lange vor Bitcoin, im Jahre 1998, eine Kryptowährung namens "Bit Gold".

"Es gibt extrem viele Parallelen zwischen Bit Gold und Bitcoin. Sogar so viele, dass es für mich selbst und viele andere fast schon lustig aussieht."

Nick Szabo im Gespräch mit der New York Times

Tatsächlich scheinen Teile des "Bit Gold"-Codes in Bitcoin selbst geflossen zu sein. Eine aktive Beteiligung daran oder gar Satoshi Nakamoto zu sein, streitet Szabo ab.

Auch wenn es nicht ganz so viele Überschneidungen wie bei Finney gibt, so ist Szabo zumindest ein weiterer, womöglich sehr guter Tipp!

Craig Wright


Craig Wright

Craig Steven Wright ist ein in Großbritannien lebender Informatiker und nach eigenen Angaben Teil des Gründerteams von Bitcoin und die Person hinter Satoshi Nakamoto. Diese Position verteidigt Wright in Medien und anderen öffentlichen Auftritten:

Auffällig bei Craig Wright ist, dass er zu Anfang zwar mit dem Vorsatz an die Öffentlichkeit gegangen ist, zu verkünden, Satoshi Nakamoto zu sein. Sobald er allerdings explizit darauf angesprochen wurde, ein deutliches Zögern und eine gewisse Nervosität zu vernehmen war.

Wright ist wiederholt beim Schwindeln erwischt worden und es gibt große Widersprüche in seinen Aussagen. Auch änderte er manche seiner alten Blog-Posts auf seiner Webseite nachträglich, um bestimmte Aussagen von ihm glaubwürdiger erscheinen zu lassen. Letzteres konnte beispielsweise durch Kopien im Archiv der "Wayback Machine" nachgewiesen werden.

Er ging sogar so weit, dass er im April 2019 das Copyright am Bitcoin-Whitepaper sowie dem Code der ersten Version anmeldete. Die Behörde lehnte dies ab, bis es ein eindeutiger Beweis vorgelegt wird.

"Craig Wright ist nicht Satoshi Nakamoto und noch dazu ein Betrüger."

Vitalik Buterin über Craig Wright
2021 verklagte Wright die Website bitcoin.org da diese das Bitcoin-Whitepaper hostet. Wright sieht darin seine Urheberrechte verletzt.

Der Beweis, der keiner war

Um seine Behauptungen zu beweisen, entschied sich Wright, Nachrichten digital zu signieren, welche in der Gründungsphase von Bitcoin entstanden sind und mit Blöcken verknüpft sind, von denen man weiß, dass diese von Satoshi Nakmoto gemined worden sind.

Das Problem dabei ist: Das Datum der kryptografischen Schlüssel kann leicht gefälscht werden, indem einfach das Datum am eigenen Computer zurückgestellt wird.

Obwohl nicht zu 100 % ausgeschlossen werden kann, dass Wright Satoshi Nakamoto ist, so deutet der überwiegende Teil seiner Aussagen sowie auch fehlende, valide Beweise, daraufhin, dass  an der Sache nichts dran ist.

Andere Kandidaten

Abseits der drei Personen (bzw. vier, rechnet man Dorian Nakamoto mit dazu), gibt es aktuell keine oder wenig Hinweise auf andere Kandidaten.

In der Vergangenheit waren bereits Gavin Andresen, Ross Ulbricht und sogar Elon Musk im Gespräch, Satoshi Nakamoto zu sein. Sogar die NSA wurde bereits verdächtigt.

Bei all diesen Personen gibt es jedoch keine ausreichenden Belege, die diese Position unterstreichen würden.

  • Quellen

    [0] Eigene Recherche
    [1] https://medium.com/swlh/the-creator-of-bitcoin-satoshi-nakamoto-is-most-likely-this-guy-8723eddb517c
    [2] https://en.wikipedia.org/wiki/Satoshi_Nakamoto
    [3] https://www.investopedia.com/terms/s/satoshi-nakamoto.asp
    [4] https://en.wikipedia.org/wiki/Cypherpunk
    [5] https://pastebin.com/syrmi3ET
    [6] https://cryptoslate.com/research-affirms-craig-wright-satoshi-nakamoto/ [7] https://leung-btc.medium.com/len-sassaman-and-satoshi-e483c85c2b10

Dieser Artikel wurde erstmals am 17. Juli 2019 veröffentlicht und am 24. Februar 2021 aktualisiert.
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