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Apple-Aktienanalyse - was macht den Überflieger so wertvoll?


Dennis Groß

Zuletzt Aktualisiert: 15. Februar 2022

In Puncto Bewertung übertrifft der Tech-Gigant aus Kalifornien alle börsennotierten Unternehmen. Anfang 2022 erreichte die Aktie von Apple zum ersten Mal eine Marktkapitalisierung von 3 Billionen US-Dollar. Trotz Rücksetzer ist der Smartphone-Hersteller weiterhin der wertvollste Konzern der Welt.

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Heutzutage kann man sich eine Welt ohne Smartphones und mobile Anwendungen kaum noch vorstellen. Dabei dominieren die modernen Mobiltelefone den Markt erst seit etwa 15 Jahren. Bevor Apple den Markt mit neuen Technologien und Designs einnahm, war Nokia Weltmarktführer.

Ohne innovative Produkte und Dienstleistungen kann sich, in dieser von stetigem Wandel geprägten Welt, kein Unternehmen auf Dauer behaupten. Zwar ist der Tech-Konzern Apple hauptsächlich für seine Iphone-Reihe so bekannt, jedoch hat das Unternehmen noch viel mehr zu bieten.

In diesem Artikel analysieren wir die Apple-Aktie, um herauszufinden, was den Konzern so einzigartig und wertvoll macht.

Apple - von der Garagenfirma zum Imperium

Eine der größten, wenn nicht sogar die größte Erfolgsgeschichte begann im Jahr 1976 in der Garage von Steve Jobs‘ Eltern. Damals gründeten Jobs und Steve Wozniak das Unternehmen Apple Computers Inc. mit einem Startkapital von lediglich 1.300 US-Dollar.

Die beiden Gründer ergänzten sich perfekt, da Steve Wozniak als kreativer Bastler für die Entwicklung zuständig war und Steve Jobs sich um alle anderen Bereiche, wie z.B. die Vermarktung und das Business, kümmerte. Mit dem Apple 1 und 2 konzipierte Wozniak die ersten Personal Computer. Bis zur Jahrtausendwende lag Apples Mission darin den PC ständig zu optimieren und den Markt zu übernehmen.

Im Jahr 1979 erblickte der erste Macintosh, kurz Mac, das Licht der Welt. Mit dem Mac sollte ein günstiger Computer für die breite Masse der Bevölkerung geschaffen werden. Nachdem das Projekt „Apple Lisa“ in den 1980er Jahren aufgrund des hohen Preises schnell scheiterte, folgte kurz darauf ein neu konzipierter Macintosh. Durch die Integration einer grafischen Benutzeroberfläche und die zusätzliche Steuerung mit einer Computermaus wurde der neue Mac zum Erfolgsmodell.

Abschied von Steve Jobs

Anfang der 80er Jahre wechselt der Marketing-Experte John Sculley von Pepsi zu Apple. Nach Streitigkeiten und internen Machtkämpfen musste Steve Jobs das Unternehmen verlassen. Zunächst blieb Apple auf Wachstumskurs, doch Konkurrent Microsoft gewann mit dem Betriebssystem Windows zunehmend Marktanteile. So kam es auch in den 1990er Jahren vermehrt zu Problemen für den Tech-Gigant aus Kalifornien.

Der eigensinnige, aber zugleich geniale Erfinder Steve Jobs fehlte im Konzern von Apple. Dieser hatte in der Zwischenzeit mit NeXT ein neues Unternehmen gegründet, welches schließlich von Apple aufgekauft wurde. Zunächst stieg Jobs wieder als Berater ein, kurz danach übernahm er die Geschäftsführung. Von 1997 bis 2011 war Jobs Geschäftsführer von Apple und das mit vollem Erfolg.

Comeback von Apple - der iPod leitet eine neue Ära ein

Steve Jobs änderte nach seiner Rückkehr die Strategie des Unternehmens. Es mussten völlig neue Konzepte und Designs her. Zur Jahrtausendwende konnte Apple ein Comeback feiern. Zahlreiche neue Produkte überzeugten die Konsumenten und die Anleger.

  • 1998 kommt der iMac auf den Markt
  • 2001 wird der revolutionäre iPod eingeführt
  • 2003 führt Apple den iTunes Store ein
  • 2007 erscheint das erste iPhone
  • 2010 Vorstellung des iPads

Im Jahr 2011 übergibt Steve Jobs aus gesundheitlichen Gründen das Tagesgeschäft an Tim Cook. Der neue CEO von Apple führt die Erfolgsstory bis heute unverändert fort.

Branche und Wettbewerb - mit wem konkurriert Apple?

In diesem Abschnitt betrachten wir das Marktumfeld und die Konkurrenz von Apple. Der Technologie-Konzern Apple entwickelt sowohl Software- als auch Hardwarekomponenten. Dazu zählen Computer, Smartphones und Unterhaltungselektronik sowie Betriebssysteme und Anwendungssoftware.

Business Partners von Apple - digitale Transformation

Bevor wir auf die Konkurrenz eingehen, schauen wir uns die Geschäftspartner von Apple näher an. Die Kooperationen unterteilen sich in verschiedene Geschäftsfelder. Zum einen hat Apple namhafte Geschäftspartner im Bereich der Beratung und Systemintegration. Mit Partnern wie Accenture, Deloitte und IBM will Apple die digitale Transformation in der Unternehmenswelt möglichst effizient vorantreiben. Hierbei geht es um die Integration von Backendsystemen und die Entwicklung mobiler Strategien.

Zur Optimierung bestehender Unternehmensprozesse kooperiert Apple mit Salesforce. Diese Zusammenarbeit revolutioniert die Interaktion von Unternehmen und Kunden. Die Kombination von Apples mobilen Betriebssystemen mit dem führenden CRM von Salesforce ermöglicht ein völlig neues Nutzererlebnis. Zudem besteht eine Kooperation mit dem deutschen IT-Konzern SAP. Hinsichtlich Netwerk- und Sicherheitslösungen arbeitet Apple mit Cisco Systems zusammen.

Apple und seine Konkurrenten - iPhone versus Samsung Galaxy

Aufgrund des breit aufgestellten Tech-Portfolios, hat Apple zahlreiche Konkurrenten. Prominente Computerhersteller wie Lenovo, HP und Dell messen sich mit Apples Produkten. Gemessen am Umsatz ist die Computersparte von Apple mittlerweile relativ klein, jedoch weiterhin ein wichtiges Standbein für den Konzern.

Im bedeutenden Smartphone-Markt konkurriert Apple mit dem koreanischen Elektronik-Riesen Samsung. Beide Weltkonzerne versuchen seit vielen Jahren mit ihren Flaggschiffen die Poleposition einzunehmen. In manchen Quartalen führt Samsung mit dem Galaxy, ansonsten hat Apple mit dem iPhone die Nase vorn. Auch die Konkurrenz aus China rückt immer weiter vor. Xiaomi ist in den USA eher unbekannt, dafür aber in China ein Big-Player.

Weitere Konkurrenten sind Microsoft und Alphabet. Diese beiden Tech-Giganten sind ebenfalls breit aufgestellt. Googles Betriebssystem Android und Microsoft Windows sind die prominentesten Beispiele. Bei den digitalen Plattformen konkurriert Apple iTunes mit GooglePlay. Auch beim Megatrend Online Payment ringen Google und Apple um Marktanteile.

Apple: Die wichtigsten Märkte im Überblick

An erster Stelle steht der amerikanische Raum. Dort hat Apple etwa 40 % seines gesamten Umsatzes im Jahr 2021 erwirtschaftet. Auf dem zweiten Platz landet der europäische Markt, der rund ein Viertel des Umsatzes 2021 ausmachte. Mit fast 20 % trägt der chinesische Absatzmarkt erheblich zum Ergebnis von Apple bei. In Japan wurden immerhin 7 % vom Umsatz erwirtschaftet.

Diese Zahlen verdeutlichen die immense Bedeutung des asiatischen Marktes für Konzerne wie Apple.

Marktanteile und das Marktpotenzial von Apple

Mit Abschluss des Geschäftsjahres 2021 konnte Apple die führende Position im Smartphone-Markt beibehalten. Der Marktanteil im abgelaufenen Quartal liegt laut "Canalys" bei etwa 22 %, gefolgt von Samsung mit einem Marktanteil von rund 20 %. Der stärkste chinesische Konkurrent Xiaomi kommt auf einem Anteil von 12 %. Im Smartphone-Business besteht ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Apple und Samsung.

Das größte Wachstumspotenzial liegt in den Schwellenländern, den sogenannten Emerging Markets. Allein China und Indien stehen für über 2,5 Milliarden potenzielle Konsumenten. Ein gigantischer Markt auf den die Industrienationen und die einflussreichsten Unternehmen mit großem Interesse blicken. Der steigende Wohlstand in den genannten Ländern bedeutet weiteren Konsum. Auf diesen Absatzmärkten will sich Apple auch zukünftig noch besser positionieren.

Neben den Emerging Markets bringen auch disruptive Technologien enormes Wachstumspotenzial mit sich. Für Apple sind die 5G-Technik und Augmented Reality besonders spannende Megatrends. Laut "grandviewresearch" erwartet man für den 5G-Smartphone-Markt zwischen 2020 und 2027 eine jährliche Wachstumsrate in Höhe von 129,6 %. Zusätzlich investiert Apple seit einigen Jahren große Summen in Augmented Reality (AR). Darunter versteht man eine erweiterte Realität. Dabei verschwinden die Grenzen zwischen Fantasie und realer Welt. Apple hat mit hunderten Millionen von AR-fähigen Geräten die größte AR-Plattform.

Geschäftsmodell - wie generiert Apple seine Einnahmen?

In diesem Abschnitt schauen wir uns die Produktpalette von Apple im Detail an, um zu klären, wie die Einnahmen generiert werden. Dabei unterscheiden wir nach Kategorien, da das Angebot des kalifornischen Tech-Giganten sehr umfangreich ist.

Übersicht zu den Hauptgeräten:

  • MacBook-Reihe - PC/Laptop
  • iPad - Tablet
  • iPhone - Smartphone (Flaggschiff)

Die Wearables im Überblick:

  • Apple Watch - Smartwatch
  • AirPods - Bluetooth-Kopfhörer

Home-Entertainment in der Übersicht:

  • Apple-TV - Set-Top-Box, gibt verschiedene Medieninhalte wieder
  • HomePod - intelligenter Lautsprecher, zusätzliche Möglichkeit zur Smart-Home-Steuerung
  • Home App - Smart-Home-App, Verbindung aller Devices möglich

Apple-Services:

  • Apple Music - über 75 Millionen Songs zum streamen und downloaden
  • Apple TV+ - Apple Original Inhalte, Serien und Filme
  • Apple Arcade - über 200 Spiele
  • iCloud - Onlinedienst zur Datenspeicherung
  • Apple News - Nachrichten-Feature
  • Apple Fitness+ - Video-on-Demand Dienst mit Fitnessübungen
  • Apple Pay - Online-Bezahldienst

Die genannten Services können als Bundle mit Apple One abonniert werden. Somit erhält man mit einem Abonnement Zugriff auf alle Online-Angebote. Ein sehr cleveres Abo-Modell, mit dem Apple regelmäßig Einnahmen generiert.

Apples Kernkompetenz liegt im Erschaffen und Vermarkten einer Marke, die rund um den Globus begeistert. Der Technologie-Konzern legt großen Wert auf simple und zugleich geniale Designs bei seinen Produkten. Außerdem hat Tim Cook mit seinem Team eine Plattform geschaffen, die Kommunikation, Unterhaltung, Bildung und Business vereint.

Die meisten Einnahmen stammen aus dem Verkauf der iPhone-Reihe. Bei dieser Sparte handelt es sich um die Cashcow von Apple, da allein das iPhone für rund 50 % des gesamten Umsatzes steht. In den letzten drei Jahren konnte das Premium-Smartphone von Apple stets die Hälfte des Umsatzes generieren.

Apple-Aktie-Umsatz
Apples Umsatz nach Sparte. Quelle: VisualCapitalist

Weitere wichtige Standbeine im Überblick:

  • iPad
  • Mac
  • Wearables and Home
  • Services

Obwohl Apple jahrzehntelang ein reiner Computerhersteller war, steht die Marke heutzutage für Smartphones. Hervorzuheben sind die digitalen Dienste von Apple. Die Services sind inzwischen auf Rang zwei der Einnahmequellen. Das liegt auch daran, dass Apple die dauerhafte Abhängigkeit von der Smartphone-Sparte als Risiko sieht. Mit digitalen Diensten als Abo-Modell können zuverlässige Einnahmen generiert werden.

Bilanzkennzahlen - was verrät uns das Zahlenwerk von Apple?

Apple-Aktie-Kurs
Kursverlauf Apple-Aktie

Umsatzentwicklung der Apple-Aktie

Von 2018  bis 2021 konnte Apple seinen Gesamtumsatz von 265 Milliarden US-Dollar auf 365 Milliarden US-Dollar steigern. Das entspricht einem Zuwachs von knapp 38 %.

Gewinnentwicklung von Apple

Auch bei den Gewinnen konnte zwischen 2018 und 2021 ein Wachstum verzeichnet werden. Im Jahr 2018 lag der Nettoüberschuss noch bei 59,5 Millarden US-Dollar. 2021 konnte ein beeindruckender Gewinn in Höhe von 94,7 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet werden.

Wie profitabel ist Apple?

Die Produkte von Apple, insbesondere die Smartphones, lassen sich eindeutig dem Premium-Segment zuordnen. Andere Smartphone-Hersteller können zwar im niedrigeren Preisbereich überzeugen, aber Apple ist bei den Luxus-Smartphones die klare Nummer eins. Von Anfang an hat Apple ausschließlich auf High-End-Geräte gesetzt, die entsprechend ihren Preis haben. Getreu dem Motto einmal Apple, immer Apple, kann der Tech-Riese Konsumenten von seiner Marke dauerhaft überzeugen. Dieses Erfolgsmodell spiegelt sich in den Margen des Konzerns wider.

In den letzten vier Jahren lag die operative Marge von Apple stabil zwischen 24 % und 29 %. Das Geschäftsjahr 2021 war für Apple besonders erfolgreich aufgrund neuer iPhone-Modelle.

Fazit zur Apple-Aktie


Dennis Groß

Die Erfolgsgeschichte von Apple ist kein Selbstläufer. Von der Marke und den Produkten sind Millionen von Kunden fasziniert, dennoch muss sich der Konzern gegen zahlreiche Konkurrenten durchsetzen.

Ein gewisses Risiko stellt die enorme Abhängigkeit vom iPhone dar. Wir können davon ausgehen, dass Apple zukünftig verstärkt auf andere Bereiche wie z.B. Wearables und Services setzen wird. Zudem wird es sehr spannend den Wettbewerb in den Emerging Markets zu beobachten. Dort können Konzerne wie Apple künftig viele neue Konsumenten erreichen.

Bei Megatrends wie AR, 5G und Künstlicher Intelligenz ist Apple ganz vorn mit dabei. Diese disruptiven Technologien werden unseren Alltag verändern. Eins steht fest: Apple wird zukünftig viel mehr als ein Smartphone-Hersteller sein.

Dennis Groß

Häufige Fragen & Antworten zur Apple-Aktie

Ist die Apple-Aktie überbewertet?

Eine gute Kennzahl zur Bewertung ist das Price-Earnings to Growth-Ratio, kurz PEG-Ratio. Hierbei werden das KGV und das erwartete Gewinnwachstum ins Verhältnis gesetzt, um zu ermitteln, ob Bewertung und Wachstum in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen. Grundsätzlich ist ein PEG-Ratio von 1 oder weniger ein Zeichen für ein günstig bewertetes Unternehmen. Je nach Sektor kann dieser Wert jedoch stark variieren.

Dem Investment Research Unternehmen "Zacks" zu Folge liegt Apples PEG-Ratio bei 2,34. Zum Vergleich, die Computer-Branche kommt auf ein PEG-Ratio von 2,48. Würde man Apple mit Aktien aus anderen Sektoren vergleichen, könnte man zum Schluss kommen, dass das Unternehmen überbewertet ist. Es macht aber nur Sinn innerhalb des Sektors bzw. mit Konkurrenten zu vergleichen. Im Technologie-Sektor ist Apples Bewertung somit durchschnittlich. Unter Betrachtung des Gesamtmarktes sind sowohl die Apple-Aktie als auch der Tech-Sektor jedoch alles andere als günstig bewertet.

Welches Kursziel hat die Apple-Aktie?

Laut "MarketScreener" bewegt sich das mittlere Kursziel der Apple-Aktie bei rund 180 US-Dollar. Die Preisspanne geht von 105 US-Dollar bis 226 US-Dollar.

Wird es Apple in 10 Jahren noch geben?

Apple ist das wertvollste Unternehmen der Welt und zudem Marktführer mit seinen iPhones. Zusätzlich mischt der Konzern in vielen Zukunftsmärkten mit. Daher ist davon auszugehen, dass Apple auch in 10 Jahren noch existiert.

Wer besitzt die meisten Apple-Aktien?

Die Vanguard Group ist mit 7,3 % der Apple-Aktien größter Aktionär, direkt gefolgt von Warren Buffets Unternehmen Berkshire Hathaway mit 5,4 %.

Information nach §34 WPHG: Der Autor besitzt zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Aktienanalyse keine Aktien des vorgestellten Unternehmens.

Risikohinweis Investieren und Geldanlage in Assets / Finanzprodukte
Hinweis: Bei den Informationen auf dieser Seite handelt es sich um keine Anlageempfehlung. Informiere dich immer auch selbstständig, bevor du am Finanzmarkt aktiv wirst und/oder nehme eine professionelle Beratung in Anspruch. Anlageentscheidungen werden auf eigene Gefahr und eigene Verantwortung getroffen. Dein Kapital ist auf Finanzmärkten immer einem Verlustrisiko ausgesetzt.
Dieser Artikel wurde erstmals am 15. Februar 2022 veröffentlicht und am 15. Februar 2022 aktualisiert.
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