Das Wichtigste in Kürze:
- Künstliche Intelligenz (KI) ist inzwischen in allen Branchen und weltweit vertreten, wodurch KI-Aktien immer interessanter werden
- Unternehmen verbessern durch KI Kundenbeziehungen und Produktivität
- Workday optimiert mittels KI Unternehmensplanung, Rechnungswesen und Personalverwaltung
- Coupa setzt erfolgreich auf KI-Systeme bei Beschaffung, Buchhaltung, Finanzkontrolle und Aufgabenplanung
- ServiceNow wurde durch KI der am schnellsten wachsende Cloud-Anbieter weltweit
- DocuSign fand eine Marktlücke und signiert täglich ca. 1 Million Dokumente rechtssicher
- Tencent überzeugt als eines der wertvollsten (Internet-)unternehmen der Welt
- Amazon lotet mit KI erfolgreich Kundenbedürfnisse aus, bevor der Kunde diese selbst kennt
- Facebook nutzt KI u. a., um die Posts von 2,85 Milliarden Menschen zu selektieren
- Twilio entwickelt intelligente Video-, Chat-, Social-Media, Messaging- und Telefonie-Kommunikationskanäle
7 interessante KI-Aktien
Workday
2005 gründeten David Duffield und Aneel Bushri die Workday Inc. mit Sitz in Kalifornien.
Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, anderen Unternehmen eine Cloud-basierte Computersoftware für die Bereiche Unternehmensplanung, Rechnungswesen und Personalverwaltung zur Verfügung zu stellen. Darunter fallen Anwendungen für Business-Planung, Learning, Zeiterfassung, Vergütung, Controlling, Reporting, Einkauf, Konsolidierung, Spesenverwaltung u. a.
Die Anwender erhalten alles auf einer Plattform, die Workday selbst entwickelt hat. Und sie greifen dabei auf Echtzeitdaten zurück, die ihnen realistische und vernetzte Entscheidungen ermöglichen.
Mit der Workday-Software können Datenmengen kleiner und mittlerer Unternehmen ebenso wie die von Konzernen verarbeitet werden. Auf dieser Basis haben sich beispielsweise die Großkonzerne Amazon und Walmart bereits für Workday entschieden.
Das zeigt sich auch in der Bilanz des Unternehmens: In 2021 konnte Workday bisher 4,3 Milliarden USD umsetzen.
Stock | 52 Week Range | Price | Change | Change % |
---|---|---|---|---|
WORKDAY INC.CL.A DL-,001 W7D.F | 218,55 € | 2,65 € | 1,23% |
Coupa
Kaum ein Jahr nach Workday wurde in Kalifornien Coupa gegründet. Das Start-up ist eine Technologieplattform, das Unternehmen dabei unterstützt, alle Geschäftsausgaben im Blick zu haben.
Das Ziel: Mit cleverem Finanzmanagement und maximaler Ausgabentransparenz Kosten zu sparen. Künstliche Intelligenz-Systeme helfen dem Anwender, den Überblick über Beschaffungs- und Genehmigungsprozesse, Buchhaltung und Mahnwesen, Finanzkontrolle und Aufgabenplanung zu behalten
Das Unternehmen hat offenbar den Bedarf seiner Kunden erkannt. Coupa konnte in 2021 bisher Umsätze von 541 Millionen USD generieren. Allein im 2. Quartal konnten 166 Mio. USD gegenüber 119 Mio. USD im Vorjahreszeitraum erwirtschaftet werden.
Für Anleger bietet Coupa reichlich Potenzial.
Stock | 52 Week Range | Price | Change | Change % |
---|---|---|---|---|
2C0.F | 0,0000 € | 0,0000 € | 0,00% |
ServiceNow
Warum Prozesse manuell ausführen, wenn man sie automatisieren kann? Das dachte sich auch Fred Luddy, der im Jahr 2003 in Kalifornien das Unternehmen ServiceNow gründete.
Das Unternehmen bietet digitale, intelligente Workflows an, mit denen Nutzer ihre Produktivität steigern können.
Dass ServiceNow damit richtig lag, zeigte sich bereits 2005, als das Start-up 2,5 Mio. USD an Finanzierungsgeldern sammelte. 2007 waren es weitere 11 Mio. USD., 2009 kamen nochmals 41 Mio. USD hinzu. 2020 wurde mit dem Netzwerkausrüster Cisco eine Kooperation vereinbart.
Längst zählen prominente Unternehmen wie McDonalds, Deutsche Bank oder Intel zur Kundschaft. Das zeigte sich auch in der Bilanz.
Nachdem in 2019 ein Umsatz von 3,46 Mrd. USD erwirtschaftet wurde, waren es in 2020 bereits 4,5 Milliarden USD. ServiceNow hatte nun einen Marktwert von 95 Mrd. USD.
Das überzeugte auch die Anleger, die den Erfolg des Unternehmens mit einem Anstieg des Aktienkurses um bemerkenswerte 70 % quittierten. Die Folge: Das Unternehmen gilt als der am schnellsten wachsende Cloud-Anbieter weltweit.
Es hat ein Baukastensystem entwickelt und bietet einen umfangreichen Service-Now-Store an. Hier können Add-ons zur ServiceNow-Plattform erworben werden. Unternehmensabläufe lassen sich so unabhängig von vorhandenen IT-Systemen und Strukturen optimieren.
Inzwischen führt der ehemalige SAP-Chef McDermott das aufstrebende Unternehmen ServiceNow. Es bleibt auch weiterhin ein Tipp für Anleger.
Stock | 52 Week Range | Price | Change | Change % |
---|---|---|---|---|
SERVICENOW INC. DL-,001 4S0.F | 804,70 € | 3,60 € | 0,45% |
DocuSign
Ausdrucke erstellen, unterzeichnen lassen, Unterschriften prüfen, wieder einscannen, speichern, häufig vorher noch kopieren-mindestens 75 Minuten und mehrere Mitarbeiter brauchte es, bis Dokumente rechtsgültig unterzeichnet und archiviert waren. Im Zeitalter zunehmender Digitalisierung undenkbar.
Das dachten sich auch die Gründer von DocuSign, die 2003 in Kalifornien mit einer Vision des papierlosen und ortsungebundenen Signierens an den Start gingen. Das Ziel war die erste sichere Cloud-basierte elektronische Signatur weltweit.
Seitdem können Verträge zwischen Vertragspartnern rund um den Globus abgeschlossen werden, ohne ins Flugzeug steigen oder unsichere elektronische Medien nutzen zu müssen.
Längst geht das Angebot über Verträge hinaus und umfasst auch sonstige Dokumente, die rechtsverbindlich signiert werden müssen. Bereits rund 300.000 Unternehmen nutzen das Angebot von DocuSign und signieren täglich ca. 1 Million Dokumente.
DocuSign ebnet den Weg zum papierlosen Büro und hilft, in Unternehmen Kosten und Aufwand zu minimieren. Zudem ist die Cloud mit Systemen wie Workday, Salesforce und anderen KI-Systemen in Unternehmen kompatibel.
Inzwischen hat das ehemalige Start-up 6.200 Mitarbeiter und machte alleine in den ersten drei Quartalen 2021 einen Umsatz von 1,453 Milliarden USD.
Stock | 52 Week Range | Price | Change | Change % |
---|---|---|---|---|
DocuSign, Inc. DOCU | 56,12 € | 0,3679 € | 0,66% |
Tencent
Das chinesische Internetunternehmen Tencent Holdings Ltd. wurde 1998 auf den Kaimaninseln gegründet und hat seinen Sitz in China.
In 2004 kam der Börsengang in Hongkong dazu. Seit 2007 wird Tencent im MSCI Energing Markets und seit 2008 im Hang Seng Index, beides führende Indizes, gelistet.
Der Erfolg des Unternehmens begann mit einem Instant-Messenger-Dienst, der bis heute der am weitest verbreitetste in Asien ist. 647 Millionen Menschen nutzten den Dienst in 2019 über mobile Endgeräte. Die Zahl derer, die den Instant-Messenger-Dienst auf MAC- und Windows-Geräten einsetzen, ist nicht bekannt.
In 2005 entwickelte Tencent ein Pendant zu Facebook namens Qzone. Das soziale Netzwerk hatte in 2008 rund 100 Millionen User. Der Aktienkurs war bereits ein Jahr später um satte 215 % gestiegen. 2019 verzeichnete Qzone rund 500 Millionen Nutzer und gilt bis heute als das aktivste soziale Netzwerk der Welt.
Dabei blieb es nicht. Tencent investierte bereits in 2007 15 Millionen USD in das Forschungs- und Entwicklungsinstitut für Internettechnologien in China.
Dazu kamen Beteiligungen, Neugründungen und diverse Branchen. Die Liste der Betätigungsfelder von Tencent ist vielseitig: Onlinemedien und -werbung, Mehrwertdienste und seit 2008 auch Gaming.
Allein von 2019 bis 2021 stieg die Tencent-Aktie um 65 %. Der Jahresumsatz belief sich in 2020 auf 75,4 Milliarden USD.
Das Unternehmen ist mit einer Marktkapitalisierung von 734,5 Milliarden USD in 2021 eines der wertvollsten Unternehmen weltweit.
Stock | 52 Week Range | Price | Change | Change % |
---|---|---|---|---|
TENCENT HOLDINGS LIMITED NNND.F | 50,80 € | 0,6200 € | 1,24% |
Amazon
Am 5.7.1994 gründete Jeff Bezos in seiner Garage das Unternehmen Amazon. Der Name leitet sich vom längsten Fluss der Welt Amazonas ab und symbolisiert den breiten Strom an Produkten, den Bezos von Beginn an plante.
Ende 1990 kam Amazon nach Deutschland. Zunehmend kamen neue Sparten hinzu. Waren es zuerst Bücher, konnte man nun auch DVDs, Musik und Elektronik, bald auch Bekleidung und später Lebensmittel kaufen.
Seit 2002 können auch Drittanbieter ihre Produkte anbieten. 2007 vervollständigte Amazon Kindle das Portfolio.
Alexa, wo ist heute Stau? Alexa, mach das Radio an. Alexa, schreib Eier auf die Einkaufsliste. Die bekannteste KI-Anwendung von Amazon hilft in jeder Lebenslage. Dabei ist sie nur eine der Ausprägungen von KI bei Amazon.
Die Menge an Produkten, Kunden und Lieferanten erforderte bald realistischere Prognosen. So hatte die Künstliche Intelligenz lange vor Alexas Entwicklung ihren festen Platz bei Amazon.
Schon wer einen Suchbegriff eingibt, bemüht KI. Sie sucht nicht nur die passenden Produkte und Lieferanten aus, sondern steuert entsprechend der Suchbegriffe und Bestellungen, was nachbestellt wird und in welchen Verteilzentren es auf den Kunden wartet.
Amazon nutzt Künstliche Intelligenz jedoch noch viel weiter. Die relativ neue Sparte AWS beschäftigt sich ausschließlich mit Algorithmen-getriebenen Prognosen.
2020 erwirtschaftete das Unternehmen im Zuge der Pandemie den Rekordumsatz von 386,06 Milliarden USD. Im Segment AWS generierte es 45,37 Milliarden USD.
Amazon bleibt daher eines der attraktivsten Unternehmen für Anleger in Sachen Künstliche Intelligenz.
Stock | 52 Week Range | Price | Change | Change % |
---|---|---|---|---|
Amazon.com, Inc. AMZN | 164,96 € | 2,35 € | 1,41% |
Seine Idee hat wahrscheinlich die Welt verändert: Mark Zuckerberg gründete am 4.2.2004 das soziale Netzwerk facebook. Ziel war die Schaffung einer offenen und vernetzten Welt.
Nachdem auch Whatsapp und Instagram zum facebook-Netzwerk gehören, nutzen 2021 weltweit 2,85 Milliarden Menschen diese Sozialen Netzwerke.
Wo so viele Menschen die Chance haben, miteinander zu diskutieren und gegeneinander zu agitieren, braucht es schon Künstliche Intelligenz, um Probleme zu vermeiden oder zu lösen.
Mithilfe von Algorithmen und anderen Ausprägungen der KI werden Nachrichten gefiltert, die niemand sehen soll. Dazu gehören u. a. Hassbotschaften und diskriminierende oder gewalttätige Videos.
Facebook hat erkannt, dass die Anzahl der zu bereinigenden Posts gesteigert werden muss. Rund 31.000 Mitarbeiter wurden darin geschult, unpassende Posts zu löschen.
Zur Unterstützung brauchen sie Algorithmen. KI-Systeme sind darauf fokussiert, entsprechende Nachrichten in Text und Bildmaterial zu erkennen. Das müssen sie bei 1 Milliarde Posts pro Tag auch. Allein im 3. Quartal 2020 wurden auf diese Weise über 18 Millionen Posts gelöscht.
Das Ziel ist die selbstständige Erkennung gewaltverherrlichender und anderweitig unpassender Botschaften. Auch gegen versteckte oder deutliche Anzeichen von Selbstmord geht das Netzwerk bereits mithilfe von KI vor.
Die Fähigkeiten der KI Bilder, Sprache oder multimediale Inhalte zu bewerten und über Sein oder Nichtsein zu entscheiden, verbessern sich dank weiterer Investitionen kontinuierlich. Dazu gehören auch Forschungsgelder für das Forschungszentrum der TU München, in dem ethische Fragen der KI untersucht werden sollen. .
Für Anleger bleibt facebook eine spannende Anlagemöglichkeit.
Stock | 52 Week Range | Price | Change | Change % |
---|---|---|---|---|
META PLATF. A DL-,000006 FB2A.BE | 519,80 € | 9,10 € | 1,78% |
Twilio
Das 2008 gegründete US-amerikanische Unternehmen Twilio führt in Deutschland fast ein Schattendasein. Und das, obwohl wir Twilio´s Produkte im Rahmen der Digitalisierung häufig schon nutzen.
Oder hast du noch keine Zwei-Faktor-Authentifizierung per SMS durchgeführt? Die Wahrscheinlichkeit, dass diese mithilfe der Entwicklungen von Twilio bereitgestellt wurde, ist hoch.
Mit Twilio stehen Video-, Chat-, Social-Media, Messaging- und Telefonie-Kommunikationskanäle zur Einbindung in Apps und digitale Geschäftsprozesse bereit.
Preislich ist Twilio in einer höheren Kategorie angesiedelt, was einige Wettbewerber bereits stark unterbieten. Dennoch ist das Unternehmen aktuell noch ungeschlagen in der Gunst der Kunden.
Das ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass hohe Investitionen in Forschung und Entwicklung getätigt werden. Dadurch können sich die ca. 55.000 Twilio-Unternehmenskunden auf stabile Kommunikationswege zum Endkunden verlassen.
Dafür sind bzw. waren u. a. Unternehmen wie Uber, Sony, Netflix oder Coca-Cola bereit, etwas mehr zu bezahlen.
Die Liste des Who's who erwies sich 2018 nach dem Ausstieg von Uber und Whatsapp tückisch. Um das Risiko der Abhängigkeit zu einem Kunden einzudämmen, setzt Twilio seitdem auf Diversifizierung und Qualität in der Kundenbeziehung.
Die Net Expansion Rate, die das Wachstum in Geschäftsbeziehungen mit bestehenden Kunden anzeigt, gibt Twilio recht: Denn dieses Wachstum liegt bei außerordentlichen 30 %.
Dennoch will das Unternehmen nicht stagnieren. Das nächste Ziel: komplette Businesslösungen in Sachen Kommunikation. Mit Twilio Flex und Twilio Flex Boost sind die ersten Programme dafür bereits im Einsatz.
Trotz einiger Aufs und Abs seit dem Börsengang hat sich der Aktienkurs in den letzten Monaten praktisch verdoppelt. Gelingt der Schritt hin zu individuell geschnürten Businesspaketen, dürfte dem weiteren Aufstieg des heute schon milliardenschweren Unternehmens nichts im Weg stehen.
Stock | 52 Week Range | Price | Change | Change % |
---|---|---|---|---|
TWILIO INC. TWH.MU | 58,28 € | 0,7400 € | 1,29% |
Was macht Künstliche Intelligenz so attraktiv?
Künstliche Intelligenz ist für viele Menschen sehr abstrakt und vermeintlich weit weg von ihrer Welt. Dabei nutzen wir es in vielen Bereichen längst jeden Tag.
Der Versuch, menschliches Denken und Lernen in die digitale Welt zu übertragen, beschäftigt die Forschung bereits seit den 1990er-Jahren. Was zuerst nach Science-Fiction klang, hat inzwischen dank ausgeklügelter Algorithmen, enormer Datenmengen und zunehmender Digitalisierung deutlich an Fahrt aufgenommen.
Ob im Handel, der Landwirtschaft, mit virtuellen Beratern oder dem Einsatz von Drohnen und selbstfahrenden Fahrzeugen-Künstliche Intelligenz bereichert längst unser Leben.
Dabei verbergen sich hinter dem Oberbegriff auch solo wichtige Teilbereiche wie Deep Learning, Cognitive Computing, Sprachverarbeitung, neuronale Netze, maschinelles Lernen und Computer Vision.
Würde man Künstliche Intelligenz in Deutschland flächendeckend nutzen, könnte nach einer Studie des Verbands der Internetwirtschaft das Bruttoinlandsprodukt gegenüber 2019 um 488 Milliarden Euro gesteigert werden.
Das Potenzial haben weltweit bereits viele Unternehmen erkannt und nutzen es für ihre Produkte. Welche Auswirkungen das auf Kundenbeziehung, Wachstum und Aktienkurs hat, zeigen wir dir am Beispiel einiger interessanter Unternehmen zusammengestellt.
Erklärung für das * Sternchen: Unter bestimmten Voraussetzungen kann bei erfolgreicher Vermittlung eine Vermittlungsprovision vom jeweiligen Anbieter ausgezahlt werden. So kannst du uns ohne Nachteile für dich unterstützen und wir können im Gegenzug kostenlose Inhalte für dich produzieren.