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Pfizer Aktienanalyse: Pharmariese treibt medizinischen Fortschritt voran


Dennis Groß

Zuletzt Aktualisiert: 29. Juli 2022

Risikohinweis Investieren und Geldanlage in Assets / Finanzprodukte
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Nach eigenen Angaben sieht Pfizer seinen Unternehmenszweck in Durchbrüchen, die das Leben vieler Patienten verändern. In dieser Analyse zur Pfizer-Aktie beschäftigen wir uns mit der Historie und dem Geschäftsmodell des Konzerns. Des Weiteren betrachten wir in unserer Pfizer Aktienanalyse die Entwicklung der Geschäftszahlen.

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Während der Corona-Pandemie konnte Pfizer sowohl seinen Einfluss als auch seinen
Bekanntheitsgrad steigern. Hierzulande war vor allem der Impfstoffhersteller BioNTech im
Zentrum der Gespräche. Das weltweit verimpfte Vakzin Comirnaty wurde gemeinsam von Pfizer und BionTech entwickelt, produziert und vermarktet.

Den wenigsten dürfte bekannt sein, woran der amerikanische Pharma-Riese Pfizer sonst noch forscht. Seit vielen Jahrzehnten entwickelt Pfizer Arzneimittel, die weltweit zum Einsatz kommen. Die Entwicklung des Corona-Impfstoffes macht somit nur einen Teil der Forschung aus - wenn auch einen wichtigen.

Wir zeigen dir in dieser ausführlichen Aktienanalyse alle Geschäftsfelder von Pfizer. Zunächst
werfen wir einen Blick in die Vergangenheit des Konzerns.

Pfizer - Historischer Rückblick der letzten 170 Jahre

Im Gegensatz zum Partner BioNTech kann Pfizer auf eine deutlich längere Historie zurückblicken. Während BioNTech erst seit 2008 besteht, gibt es Pfizer schon mehr als 170 Jahre.

Im Jahr 1848 machten sich der Feinchemiker Karl Pfizer und sein Cousin Karl Erhart auf den Weg in die Vereinigten Staaten von Amerika. Dort bezogen sie ein Fabrikgelände in Brooklyn, wo sie Büro, Labor, Lager und Fabrik unterbrachten. Ein Jahr später wurde die Firma Charles Pfizer & Company gegründet.

Pfizer: Erster Erfolg des jungen Unternehmens

Ihren Schwerpunkt legten die beiden Gründer auf Rohchemikalien für die Pharma- und
Lebensmittelindustrie. Den ersten Erfolg konnte Pfizer relativ schnell feiern. Das Medikament
Santonin war im 19. Jahrhundert sehr gefragt, da es gegen Wurmbefall half. Damals war diese
Erkrankung ein echtes Problem für viele Amerikaner.

Das Besondere an Santonin war der angenehme Geschmack bei der Einnahme. Er war das erste
Medikament, das nicht bitter schmeckte. Hier konnte der Gründer und Konditormeister Karl Erhart seine Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Aufstieg zum Weltmarktführer zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Der große Durchbruch gelang Pfizer mit der Herstellung von Zitronensäure. Diese diente als
Grundelement zur Erzeugung vieler chemischer Produkte. Noch heute finden wir Zitronensäure in zahlreichen Produkten.

In den 1920er Jahren entwickelte Pfizer eine Fermentationstechnik, die die Massenherstellung von Zitronensäure ermöglichen sollte. Etwa zu dieser Zeit erfreuten sich die zitronensäurehaltigen
Getränke von Coca-Cola, Dr. Pepper und Pepsi großer Beliebtheit. Dies verhalf Pfizer zu seinem Durchbruch. Im Jahr 1923 hatte Pfizer ein großes Filialnetz in Amerika aufgebaut. Schon damals galt der Konzern als Weltmarktführer bei der Herstellung von Zitronensäure.

Aufgrund seiner besonderen Fermentationstechnik konnte Pfizer auch noch danach viele Erfolge feiern. Der größte Erfolg war die Massenherstellung von Penicillin, das als Antibiotikum bei
Millionen von Patienten eingesetzt werden konnte.

In den 1950er Jahren wird das Unternehmen zum pharmazeutischen Direktanbieter. Daraufhin folgt Pfizers Aufstieg zum weltweit führenden Arzneimittelhersteller.

Im nächsten Abschnitt befassen wir uns mit der Pharmaindustrie und Pfizers Marktstellung.

Marktanalyse: Die Pharmabranche und Pfizer im Wandel

Laut Statista erzielte die globale Pharmaindustrie im Jahr 2020 einen Umsatz in Höhe von 1,27
Billionen US-Dollar. Die pharmazeutische Industrie umfasst Forschung, Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Arzneimitteln.

Die Pharmabranche wird von den folgenden Big Playern dominiert:

  • Pfizer
  • Johnson & Johnson
  • Merck & Co.
  • AbbVie
  • Roche
  • Novartis
  • Sanofi
  • GlaxoSmithKline
  • Bayer
  • Abbott Laboratories

Übersicht zu Pfizers Konkurrenten

Die aufgeführten Unternehmen sind gleichzeitig die größten Konkurrenten von Pfizer. Gemessen an der Marktkapitalisierung ist Johnson & Johnson (J & J) der mit Abstand wertvollste
Pharmakonzern. Auch beim Umsatz nimmt J & J den ersten Platz ein.

Eine der bekanntesten Marken von J & J ist Ibuprofen. Das Schmerzmittel wird weltweit
verwendet. Neben Medikamenten stellt Johnson & Johnson auch Konsumgüter her. Zudem hat
J & J, wie auch Pfizer, einen eigenen Corona-Impfstoff entwickelt.

Die nachfolgende Grafik zeigt uns die Preise der verschiedenen Vakzine. Dabei werden die
Preisunterschiede zwischen den USA und Europa hervorgehoben. Die größte Differenz gibt es beim Impfstoff von BionTech/Pfizer.

Amerikas Pharma- und Gesundheitsbranche ist sehr stark umkämpft. Mit Merck, AbbVie und
Abbott Laboratories kommen drei weitere Big Player aus den USA. Somit sind fünf der 10 größten Pharmaunternehmen amerikanische Konzerne.

Die europäische Konkurrenz ist ebenfalls sehr angesehen in der Pharmaindustrie. Mit Novartis und Roche kommen direkt zwei Pharmariesen aus der Schweiz.

Weitere Konkurrenz dürfte Pfizer in Zukunft aus China erhalten. Für den Moment bleiben die
amerikanischen und europäischen Big Player führend.

Nachdem wir Pfizers Konkurrenz näher betrachtet haben, werfen wir nun einen Blick auf die
Kooperationen des Pharmariesen.

Mit welchen Partnern forscht Pfizer an neuen Therapien?

Die Pfizer-Forschung kooperiert weltweit mit mehr als 250 Partnern. Das Netzwerk umfasst
Universitäten, Forschungszentren, Pharmaunternehmen sowie Biotech-Firmen und Startups. Mit Hilfe des Berlin Research Lab kommen Forschende aus aller Welt zusammen.

Das Startup Ada Health unterstützt Pfizer bei der Diagnose seltener Erkrankungen. Die App von Ada Health hilft Ärzten bei der frühzeitigen Erkennung seltener Erkrankungen. Mit dem dänischen Startup Cortrium entwickelt Pfizer mobile Lösungen zur Überwachung von Vitalwerten. Darüber hinaus bestehen Kooperationen mit Beam Therapeutics, Acuitas Therapeutics und CODEX DNA.

Das deutsche Unternehmen BioNTech ist inzwischen der bekannteste Partner von Pfizer. Schon vor Ausbruch der Pandemie gaben die beiden Konzerne bekannt, dass eine mehrjährige Forschungs- und Entwicklungskooperation angestrebt wird.

Vor allem in der Pharmabranche sind internationale Kooperationen äußerst wichtig.

Die Pharmaindustrie befindet sich im ständigen Wandel. Für viele Erkrankungen gibt es nach wie vor keine Heilmittel bzw. Therapien. Zudem gibt es viele kaum erforschte Krankheiten. Deshalb hat Pfizer zahlreiche Initiativen ins Leben gerufen, um gemeinsam mit Experten aus aller Welt
medizinische Durchbrüche zu erzielen.

Pfizers Healthcare Hubs in Berlin und Freiburg lieferten in den letzten Jahren einige
vielversprechende Forschungsergebnisse. Auch das Gesundheitswesen und die pharmazeutische
Industrie stehen vor einer enormen Transformation - der Digitalisierung. Mit Hilfe von Big Data, Künstlicher Intelligenz, Apps, Industrie 4.0 und Telemedizin soll beispielsweise die Herstellung von Arzneimitteln schneller und effizienter werden.

Modernste Technologie kann die Pharmaindustrie auch bei der Auswertung von Studien und
riesigen Datenmengen unterstützen, sodass daraus bessere Diagnosen und Forschungsergebnisse resultieren.

Im nächsten Kapitel nehmen wir das Geschäftsmodell von Pfizer unter die Lupe.

Pfizers Geschäftsmodell - woran forscht das Unternehmen?

In diesem Abschnitt befassen wir uns mit den Forschungsgebieten des Pharmariesen. Zudem
betrachten wir die lukrativsten Einnahmequellen von Pfizer. Zunächst gehen wir auf die
Produktionsstandorte in Deutschland ein. Hiermit erhalten wir einen guten Einblick in das tägliche Geschäft von Pfizer.

Pfizer deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab

In Berlin, Pfizers Deutschlandzentrale, finden wir unter anderem die Abteilungen Medizin,
Klinische Forschung und Marketing.

Das Pfizer Werk in Freiburg gilt als eine der weltweit modernsten Produktionsstätten der
Pharmabranche. An diesem Standort werden 43 Wirkstoffe verarbeitet, um daraus 3.500
verschiedene Artikel zu fertigen. Pro Jahr produziert das Werk in Freiburg 5 Milliarden Kapseln und Tabletten. Anschließend werden diese Arzneimittel in 156 Länder verschickt. Somit ist der Standort in Freiburg ein bedeutender Knotenpunkt in Pfizers Vertriebsnetz.

Neben Forschungs- und Produktionsstätten benötigt Pfizer auch ein Distributionszentrum. In
Karlsruhe befindet sich das hochmoderne Distributionszentrum von Pfizer. Dort können 20
Millionen Arzneimittelpackungen gelagert werden. Die Medikamente aus 50 Produktionsstandorten werden in Karlsruhe gelagert, sortiert und schließlich an Apotheken, Großhändler und Kliniken
geliefert. Jeden Tag verschickt der Standort Karlsruhe bis zu 100.000 Arzneimittelpackungen.

Zwar sind Logistik und Vertriebsnetz ein elementarer Bestandteil in Pfizers Geschäftsmodell,
jedoch liegt der Fokus eindeutig auf Forschung und Entwicklung.

Pfizers Forschungsgebiete im Überblick

In der nachfolgenden Übersicht stellen wir Pfizers bedeutendste Forschungsgebiete vor.

Seltene Erkrankungen

Das Ziel dieser Forschung ist es, die Diagnosezeit deutlich zu verkürzen. Der
Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich der Gentherapie.

Krebs

In mehr als 40 Studien untersucht Pfizer neue Wirkstoffe zur Bekämpfung von Krebs.

Infektionskrankheiten

Pfizer will der Ausbreitung von Infektionskrankheiten und Antibiotikaresistenzen entgegenwirken.

Impfschutz

Seit vielen Jahren entwickelt Pfizer Impfstoffe zum Schutz vor schweren Erkrankungen.

Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen

Weltweit zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den häufigsten Todesursachen. Daher stehen
Behandlungen zur Vorsorge im Fokus.

Entzündungskrankheiten

Pfizer versucht chronische Entzündungskrankheiten wie Rheuma und Colitis ulcerosa zu
therapieren. Hierzu will der Pharmakonzern mit neuartigen Methoden direkt in der Zelle angreifen.

Chronischer Schmerz

Auch in diesem Bereich setzt sich Pfizer für neue Therapien und innovative Diagnostik ein.

Wir können also festhalten, dass Pfizer in sehr vielen Bereichen forscht und folglich
Milliardenbeträge zur Entwicklung neuer Therapien und Medikamente investiert.

Deshalb schauen wir uns als Nächstes die lukrativste Einnahmequelle von Pfizer an.

Pfizers Einnahmen - die Cashcow des Pharmariesen

Pfizers Cashcow ist das Comirnaty-Vakzin. Hiermit erzielte der Konzern 2021 fast die Hälfte seiner Umsätze. Nach Unternehmensangaben erwartet man auch für die kommenden Jahre starkes
Wachstum und wiederkehrende Umsätze aus diesem Segment. Im Zentrum der
Unternehmensstrategie steht die mRNA-Technologie, mit der zukünftig weitere innovative
Therapien entwickelt werden sollen.

Fundamentaldaten - Umsatz- und Gewinnentwicklung während der Corona-Krise

Nachdem wir sowohl das Marktumfeld als auch das Geschäftsmodell analysiert haben, widmen wir uns jetzt den Geschäftszahlen von Pfizer. Dabei gehen wir auch auf das Thema Dividendenrendite ein.

Zwischen 2018 und 2020 verzeichnete Pfizer einen Umsatzrückgang. Jedoch konnte Pfizer seinen Umsatz im Geschäftsjahr 2021 verdoppeln. Der Gesamtumsatz beläuft sich auf 81,3 Milliarden
US-Dollar.

Ebenso verlief die Gewinnentwicklung der letzten Jahre sehr unbeständig. Nach einem schwachen Ergebnis im Krisenjahr 2020, konnte Pfizer im Fiskaljahr 2021 einen Rekordgewinn in Höhe von 22 Milliarden Dollar erwirtschaften.

Bis 2025 erwartet Pfizer mindestens 6 % Umsatzwachstum p.a. und ein jährliches, zweistelliges
Gewinnwachstum. Bei dieser Kalkulation werden Comirnaty und Paxlovid nicht miteinbezogen.

Ein weiterer interessanter Aspekt für Anleger ist die Dividende der Pfizer-Aktie. Pfizer hat seine
Dividende 12 Jahre in Folge erhöht. Das ist ein positives Zeichen für eine nachhaltige
Dividendenaktie. In den letzten 10 Jahren lag die Dividendenrendite der Pfizer-Aktie im
Durchschnitt bei 3 bis 4 %.

Fazit zur Pfizer-Aktie


Dennis Groß

Wir fassen nochmals die wichtigsten Inhalte unserer Pfizer Aktienanalyse zusammen.

Der amerikanische Konzern Pfizer ist eines der weltweit größten Pharmaunternehmen. Zu Pfizers Tätigkeiten zählen Forschung, Entwicklung, Produktion, Vertrieb und Vermarktung von Arzneimitteln. Pfizers Mission besteht darin den medizinischen Fortschritt voranzutreiben.

Für das Pharmaunternehmen stehen dabei stets die Patienten im Mittelpunkt des Geschehens. Mit sei-nen HealthCare-Hubs bringt Pfizer Forscher, Biotech-Firmen und Startups an einen Tisch. Daraus hat sich ein riesiges Netzwerk entwickelt.

Fundamental gesehen ist Pfizer sehr gut aufgestellt. Jedoch wird es sich noch zeigen, wie nachhaltig die Umsätze und Gewinne durch Comirnaty sind.

Dennis Groß

Häufig gestellte Fragen zur Pfizer-Aktie

Wer sind die größten Konkurrenten von Pfizer?

Die größten Konkurrenten von Pfizer sind Johnson & Johnson, AbbVie, Roche, Novartis und Sanofi. In den USA hat Pfizer die meisten Konkurrenten.

 

Information nach §34 WPHG: Der Autor besitzt zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Aktienanalyse keine Aktien des vorgestellten Unternehmens.

Dieser Artikel wurde erstmals am 29. Juli 2022 veröffentlicht und am 29. Juli 2022 aktualisiert.
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