Warum Aktien manchmal sinken, obwohl die Zahlen gut sind
Die Börse verhält sich auf den ersten Blick oft völlig irrational: Trotz hervorragender Zahlen eines Unternehmens und hoher Gewinne sinkt der Aktienkurs, sobald diese verkündet werden.
Wie kann das sein? Sollte der Aktienkurs nicht eher steigen, wenn das Unternehmen im vergangenen Quartal gut gewirtschaftet hat?
Die Antwort lautet, wie so oft: Es kommt darauf an.
Um den Preis für eine Aktie zu verstehen, muss man verstehen, wie sich dieser gebildet hat.
Angenommen, eine Aktie steht bei € 100,- pro Stück und es gibt insgesamt 1.000 Stück davon am Markt. Das heißt im Klartext: Der Markt hält das Unternehmen für insgesamt € 100.000,- wert. Das ist die sogenannte Marktkapitalisierung.
Doch wie kam es zu dem Preis von € 100,- überhaupt?
Der Aktienkurs setzt sich primär aus diesen zwei Faktoren zusammen:
- Fundamentaldaten (das, was aktuell da ist)
- Die zukünftige Entwicklung des Unternehmens
Gerade Letzteres spielt die Hauptrolle bei der Beantwortung der Frage, warum eine Aktie sinken kann, obwohl das dahinterstehende Unternehmen grundsätzlich gut dasteht und keine Verluste gemacht hat.
Immer, wenn eine Aktie gekauft wird, sollte man sich bewusst machen, dass ein Stück weit die Zukunft mitgekauft wird.
Im Preis der Aktie ist also die Erwartung der Anleger mit enthalten, wie sich das Unternehmen zukünftig entwickeln wird. Aufgrund dessen einigt sich der Markt an der Börse zu einer fairen Bewertung.
Wobei "fair" hier nicht ganz richtig ist. Viel eher einigen sich die Investoren auf einen Preis, von dem sie glauben, dass dieser fair ist.
Werden bei der Präsentation der Quartalszahlen daraufhin gute zahlen präsentiert, welche jedoch nicht die hohen Erwartungen der Anleger erfüllen, kann die Aktie einen Crash erleben, obwohl das Unternehmen an sich gesund und weiterhin in der Gewinnzone ist.