7 beliebte Investmentstrategien für Bitcoin, Ethereum & Co

Das sogenannte "Cost Averaging" ist aus dem Aktienmarkt bekannt, wird allerdings auch gerne für Kryptowährungen angewendet, an die man langfristig glaubt.

1. Man identifiziert einige Coins, bei denen man davon ausgeht, dass diese langfristig steigen werden und eine große Zukunft haben.
2. Man investiert auf regelmäßiger Basis und unabhängig vom Kurs bzw. aktuellen Preis der Kryptowährung immer denselben Betrag.

Die Idee bzw. Strategie beim Durchschnittskosteneffekt geht davon aus, dass es extrem schwierig ist, Market Timing zu betreiben. Also vorherzusehen, wann ein Boden erreicht ist, um im richtigen Moment einzusteigen.

In der Praxis würde das also bedeuten, dass man beispielsweise jeden 15. eines Monats (oder jeder beliebige andere Tag) in zum Beispiel Bitcoin, Ethereum bzw. die zuvor ausgewählten Kryptowährungen investiert.

Diese Strategie hat sowohl den Vorteil, dass es die Emotionen aus dem Investieren nimmt, andererseits aber auch vom Zinseszinseffekt Gebrauch macht:

Wenn man diszipliniert ist, kann man das ganze problemlos manuell machen oder auch einen Sparplan erstellen, welcher einem die Arbeit abnimmt.

Angenommen, jemand hat einmalig € 100 zur Verfügung, um diese in Kryptowährungen zu investieren.

Nun könnte man sich hier eine aufwändige und ausgeklügelte Anlagestrategie ausdenken.

Doch am Ende sind es nur 100 Euro.

Ich persönlich würde derart kleine Beträge wie einen Lotto-Schein oder einen Besuch im Casino behandeln.

Bedeutet konkret: Auf IRGENDEINE Kryptowährung aus den Top 100 Coins setzen und dann liegen lassen & hoffen.

Ich würde in solchen Fällen nicht einmal das jeweilige Potenzial oder Technik der Kryptowährung prüfen.

Einfach irgendetwas (nach Zufallsprinzip) aussuchen, investieren und fertig.

Die erwähnten € 100 würde ich relativ zu meinem sonstigen Kapital betrachten.

Es kommt darauf an, was für einen selbst ein "Mikrobetrag" ist.

Für den einen sind es € 100, für den anderen € 300 und für jemanden € 1.000 oder sogar € 10.000.

Um etwas mehr Diversifikation bzw. Sicherheit hineinzubringen, kann man den Mikrobetrag auch auf mehrere Coins aufteilen.

Allerdings macht eine zu hohe Diversifikation (mehr als 3 Kryptowährungen bei sehr kleinen Beträgen) hier aus meiner Sicht nicht viel Sinn, da sonst der Effekt der asymmetrischen Wette (hohe potenzielle Upside bei vergleichsweise geringer Downside bzw. Totalverlust von 'nur' 100%) verwässert wird.

Bitte vergesst jegliche angeblichen "automatischen bzw. algorithmischen Trading Roboter", welche versprechen, Bitcoin und andere Kryptowährungen möglichst profitabel für euch zu handeln.

So eine Plattform gibt es nicht.

Und die Krypto-Plattformen, welche vorgeben, es zu können, sind Betrug!

Nicht verwechselt werden sollten Auto-Trader bzw. "Robo-Trading"  mit Robo-Advisorn. Auch wenn die Begriffe im Sprachgebrauch oft simultan verwendet werden.

Nur um es klarzustellen: Es gibt durchaus Algo-Trading Plattformen für Bitcoin und Altcoins wie Ethereum usw., welche Trading-Skripte bereitstellen oder es erlauben, einen eigenen Handels-Bot zu programmieren.

Auch gibt die Abgrenzung zu den oben genannten "Robo-Advisorn".

Es gibt jedoch keinen Anbieter, wo man sein Geld hinüberweisen könnte und dieser daraufhin vollautomatisch den Krypto-Handel übernimmt und langfristig profitabel ist.

Das sogenannte "Value Investing" ist eigentlich vom Aktienmarkt her bekannt. Dabei versucht man Unternehmen zu identifizieren, welche zum aktuellen Zeitpunkt unterbewertet sind und deren Wert das Potenzial hat, sich in Zukunft zu verzigfachen.

Ein ähnliches Konzept kann man auch bei Kryptowährungen anwenden.

Es gibt bei dieser Krypto-Anlagestrategie im Vergleich zu Aktien allerdings einen großen Unterschied: Wir bewegen uns in der Welt der Blockchains in einem noch vergleichsweise jungen Umfeld. Es ist also vergleichsweise schwer, jene Start-ups herauszusuchen, deren Token (Kryptowährungen) im Wert stark steigen werden und vor allem einen echten Nutzen erfüllen.

Wöchentlich kommen hunderte neue Kryptowährungen auf den Markt. Die zukünftigen Gewinner zu bestimmten, ist eine nicht ganz einfache Aufgabe.

Aktiver Handel von Kryptowährungen kann funktionieren, ist aber nicht unbedingt etwas, was zu den einfachsten Strategien gehört, am Kryptomarkt Geld zu verdienen.

Beim Trading bzw. Daytrading spielt es im Endeffekt keine Rolle, welche Technik, Blockchain, Team oder Innovation hinter einer Kryptowährung steckt.

Stattdessen setzt man auf verschiedene Formen der technischen Analyse, wie zum Beispiel der Charttechnik oder Kennzahlen wie dem RSI (Relative Strength Index).

Anhand von Mustern versuchen Krypto-Trader Signale für den richtigen Kauf- bzw. Verkaufspunkt zu finden.

Gut zu Wissen: Beim Trading von Kryptowährungen wie zum Beispiel Bitcoin wird in der Regel nicht die "echte", physische Kryptowährung gehalten, sondern mithilfe von Finanzinstrumenten wie Derivaten (CFDs, Futures, Optionen, ...) sowie dem Einsatz von Hebel gehandelt.

Bei der Hype-Strategie springt man auf den fahrenden Zug bei neuen Listings an Exchanges auf.

Das funktioniert folgendermaßen: Wird ein neuer Coin bei einer der großen Kryptobörsen wie zum Beispiel Kraken oder Binance gelistet, steigt diese Kryptowährung oft nur aus diesem einzigen Grund. 

Da die neu gelisteten Altcoins noch so einen kleinen Marketcap (Marktkapitalisierung) aufweisen, steigen diese oft sehr schnell in kurzer Zeit.

Das Gleiche gilt übrigens für viele ICOs. Um viele ICOs entsteht ein derartiger Hype, dass die Preise schnell in die Höhe gehen, sobald die ICO-Token gehandelt werden können.

Aufgrund des Risikos sollte allerdings nicht das gesamte Kapital auf eine Karte gesetzt werden. Es gibt keine Garantie, dass der Kurs einer bestimmten Kryptowährung überhaupt steigt.

Auch haben viele der neuen Altcoins eine geringe Liquidität und es handelt sich am Ende des Tages somit um ein Nullsummenspiel. Bedeutet: Man darf nicht zu den Letzten gehören, die verkaufen.

Eine weitere Option, mit Kryptowährungen Geld zu verdienen, sind sogenannte "Pump & Dump"-Gruppen, von denen wir allerdings klar abraten:

Pump & Dump-Gruppen gibt es zuhauf auf Telegram, aber auch in öffentlicheren Foren wie beispielsweise Reddit.

Die Mitglieder verabreden sich dabei zum gemeinsamen Kauf einer meist kleinen Kryptowährung mit geringer Marktkapitalisierung, wodurch der Preis stark ansteigt.

Durch den kurzfristigen, hohen Preisanstieg des Coins steigen andere Trader mit ein, wodurch der Preis noch weiter in die Höhe getrieben wird. Die Mitglieder und Eingeweihten der Pump & Dump-Gruppe verkaufen nun mit Gewinn. Durch den schnellen Verkauf sinkt meist auch der Kurs wieder rapide.

Klingt gut? Nun, man muss ich dabei zwei Dingen bewusst sein:

• Die Mitglieder vieler Pump & Dump-Gruppen sind ebenfalls meist die Verlierer. Profitieren tut in der Regel nur ein sehr kleiner Kreis, der hinter diesen Gruppen steckt. Der Startschuss zum Verkauf wird der Gruppe oft erst mitgeteilt, nachdem die Hintermänner bereits verkauft haben.
• Es handelt sich hierbei um Marktmanipulation. Zwar sind Kryptowährungen in vielen Ländern noch weit unregulierter als andere Finanzprodukte, jedoch ist es nur eine Frage der Zeit, bis entsprechende Gesetze hier auch Einzug finden. Wir raten daher rein vom rechtlichen Risiko schon ab!