Mehrere hundert Millionen US-Dollar wurden im Zuge eines Hacks von der Kryptobörse "FTX" entwendet. Gerüchte, die Regulierungsbehörden auf den Bahamas dahinterstecken, stellten sich als falsch heraus.
- Der neue CEO, John J. Ray, ist Insolvenzanwalt und begleitete damals auch die berühmte Enron-Pleite.
- In Berufung auf FTX-Gerichtsakten wurden 372 Millionen US-Dollar an eine unbekannte, externe Wallet transferiert.
- Eine zweite Wallet mit Verbindung zu einem Konto bei der Kryptobörse Kraken transferierte daraufhin weiteres Vermögen in Kryptowährungen weg von FTX.
- Der frühere FTX-CEO Sam Bankman-Fried sagte aus, dass er einen Teil des Vermögens zu Wallets der Bahamas-Regulatoren transferierte, um das Kapital zu schützen. Damit habe er 200 Millionen US-Dollar vor dem Hacker geschützt. Die bahamischen Aufsichtsbehörden sollen Bankman-Fried dazu angeleitet haben.
- In der Zwischenzeit konvertierte der Hacker das zuvor gestohlene Kapital in Ethereum (ETH), in den Stablecoin DAI sowie den nativen Token "BNB" der Kryptobörse Binance.
- Der FTX-Hacker begann daraufhin, die Ethereum gegen wrapped renBTC zu tauschen.
- Über 3.000 BNB-Coins wurden an die russische Exchange "Laslobit" übertragen.
Sam Bankman-Fried (SBF) wurde auf Ansuchen der USA auf den Bahamas verhaftet. Ihm droht ein Prozess wegen Geldwäsche sowie Betrug.
Sam Bankman-Fried (SBF) stellt sich in einem Interview der New York Times kritischen Fragen zum Niedergang von FTX. Er wolle es bei den Millionen Kunden "wiedergutmachen" sagt SBF. Er sprach auch offen darüber, wie sich Krypto-Unternehmen und auch FTX mit "Bullshit"-PR-Kampagnen milde Regulierung erkaufen.
- Exchanges für digitale Vermögenswerte werden in Zukunft noch weitreichender reguliert werden als es bisher der Fall war. Durch den bekanntgewordenen Hack verschärft sich die Lage.
Der Fall "FTX" erweist sich bereits jetzt als facettenreicher als der Niedergang von Mt. Gox mit noch drastischeren Auswirkungen. Die weitreichenden Verstrickungen der Kryptobörse und neue Wendungen sind erschreckend!
Martin Fiedler
FTX: Ein echter Hack und ein falscher & was Kraken damit zu tun hat
Im Zuge eines "Hack" bezeichneten Ereignisses wurden am 11. November 2022 Stablecoins wie Tether im Gegenwert von etwa 372 US-Dollar in einer nicht-autorisierten Transaktion von FTX entwendet und in Kryptowährungen wie Ethereum (ETH) und andere Coins getauscht.
Da eine der Wallets in Verbindung zur Krypto-Exchange "Kraken" stand, riet ein Sprecher von Kraken den Kunden von FTX dazu, die FTX-App von ihren Smartphones zu löschen, da diese "kompromittiert" sein könnte.
Da die gestohlenen Gelder über ein Kraken-Konto geschleust worden sein sollen, teilte die Kryptobörse daraufhin ihre Unterstützung mit, den Hacker zu identifizieren.
Einige Tage darauf gab Kraken's Chief Security Officier auf Twitter bekannt, dass dem Unternehmen die Identität der Person bekannt sei, welche Transaktionsgebühren auf das gestohlene Kapital von FTX gezahlt habe, welche über Kraken bewegt worden ist.
Wie sich allerdings herausstellte, stand die Kraken-Wallet nicht in Verbindung mit dem ersten Hack. Es soll sich um eine Wallet vom früheren FTX-CEO Sam Bankman-Fried handeln, welcher Vermögen in digitalen Währungen aus Sicherheitsgründen zu Kraken transferierte.
Dass Bahama-Behörden hinter FTX-Hack stecken, stellte sich als falsch heraus
Einige Zeit lang rumorte es in der Gerüchteküche: Behörden auf den Bahamas, auf denen die FTX Group seinen Hauptsitz hat, soll hinter dem Hack stecken.
Die Gerüchte kamen auf, als die Securities Commission of the Bahamas (SCB) mitteilte, dass sie digitale Vermögenswerte von FTX Digital Markets (FDM) aus Sicherheitsgründen in eine Wallet von FireBlock, einem Vermögensverwalter, verschoben habe, um Interessen von FDM-Stakeholdern zu schützen.
Die Anwälte von FTX warfen den Behörden wiederum vor, dass Securities Commission of the Bahamas unberechtigterweise Zugriff auf die Krypto-Assets hatte.
Wie sich herausstellte, haben die bahamischen Behörden Sam Bankman-Fried dazu angewiesen, Gelder auf eine Wallet im Besitz von FireBlock zu transferieren, um Schäden durch weitere Hacks zu vermeiden.