- Meme-Assets werden entweder gehandelt, weil diese bereits davor einen bestimmten, meist ironischen Status, innerhalb von Trading-Communities genoßen haben oder diesen Status erst durch die absurden Kurssteigerungen erworben haben.
- Bekannte Beispiele für Meme-Assets ist die Gamestop-Aktie oder auch Dogecoin.
- Maßgeblich vorangetrieben wurde diese Entwicklung mit der Einführung von Smartphone-Brokern wie "Robinhood" sowie provisionsfreiem Aktienhandel.
- Manche Trader unterstützen das Momentum nicht ausschließlich aus spekulativer Sicht, sondern um beispielsweise die Macht einer Gruppe an Individuen gegenüber großen Hedgefonds bzw. der "Wall-Street" im Allgemeinen zu demonstrieren ("David gegen Goliath").
Meme-Assets wie GameStop oder Dogecoin - Wertpapiere losgekoppelt vom Fundamentalwert
In den letzten Jahren hat sich eine neue Gruppe von Investoren an der Börse entwickelt, für die es noch keine richtige Bezeichnung gibt. Manchmal werden sie als Teil einer "Play-" oder "Meme-Economy" bezeichnet.
Das Konzept, wenn man es überhaupt so nennen möchte, ist simpel: die Börse wird als ein Ort des schnellen Gewinns aber auch des schnellen Verlusts gesehen, oder kurz gesagt, als Casino.
In der Meme-Economy werden generelle Regeln des Investierens nicht beachtet. Maßnahmen zur Minderung des Risikos schon gar nicht.
Fundamentale Werte spielen in der Meme-Economy keine Rolle. Es geht im Endeffekt um Momentum, Pump & Dump und schlicht Glück. Und den letzten beißen die Hunde.
Das bekannteste Beispiel dafür ist das Subreddit "Wall Street Bets", wo sich diese neue Art von Investoren versammelt und austauscht.
Wie ist das Ganze nun zu bewerten? Nun, würde man Warren Buffet fragen, würde er vermutlich schon die Frage als Beleidigung auffassen.
Man sollte jedoch nicht den Fehler machen, das Ganze sofort abzuwerten.
Wir leben heutzutage in einer extrem schnelllebigen Zeit, in der es einerseits neue Assets wie zum Beispiel Kryptowährungen oder auch NFTs gibt aber auch klassische Werte wie Aktien ganz andere Höhenflüge erleben können. Teilweise gerechtfertigt, teilweise, weil es spekulative Blasen ohne tatsächlichen Wert sind.
Bei Kryptowährungen sieht man das besonders gut. Manche Altcoins erreichen mehrere tausend Prozent in wenigen Monaten und in vielen Fällen sogar äußerst liquide, was das besondere daran ist.
Extrem große, kurzfristige Kurssteigerungen kannte man früher auch schon von Penny-Stocks. Allerdings war bisher oft so wenig Liquidität in diesen Märkten vorhanden, dass sich ein Verkauf äußerst schwer gestaltete.
Mittlerweile ist in Meme-Assets wie zum Beispiel der Gamestop-Aktie richtig Liquidität vorhanden. Obwohl es keinen Bezug zum realen Wert gibt. Dieser Umstand macht das Ganze interessant, da es durch solche Phänomene innerhalb kurzer Zeit tatsächlich möglich ist, viel Geld zu verdienen.
Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass das nichts mehr mit echtem Investieren zu tun hat, sondern reine Spekulation ist und hohe Risiken birgt.
In Meme-Stocks oder Meme-Coins zu investieren ist im Grunde auch ein Nullsummenspiel. Das bedeutet, dass in diese Werte genauso viel Wert hinein wie herausgeht. Es gibt also zwingend Verlierer.
Man sollte sich darüber hinaus bewusst sein, dass es in regulierten Märkten in manchen Fällen auch als Marktmanipulation eingestuft werden kann, wenn Kurse gezielt und strategisch nach oben oder nach unten manipuliert werden.