Krypto, Aktien, ETFs, Sparpläne, ...

Jetzt vertrauenswürdigen Broker finden

Was macht ein Broker? Einfache Definition & Erklärung


Martin Fiedler

Zuletzt Aktualisiert: 31. Juli 2020

Schnell erklärt


Als Broker bzw. Brokerage wird die Vermittlungsstelle zwischen dir als Anleger und der Börse bezeichnet, welche dazu autorisiert ist, Wertpapiere in deinem Namen zu handeln. Früher wurden diese Leistungen noch von einem menschlichen Mitarbeiter („Börsenmakler“) durchgeführt, heutzutage geschieht der Vorgang automatisiert durch die Diensleistung eines Unternehmens. Diese werden als „Online-Broker“ bezeichnet.

  • Broker müssen in Deutschland und der restlichen EU Auflagen erfüllen und sind reguliert.
  • Sie müssen im Interesse des Kunden handeln.
  • Es wird zwischen Full-Service- und Discount-Brokern sowie Market Makern und ECN-, STP-, NDD-, und IB-Brokern unterschieden.

Was genau macht eigentlich ein Broker?

Der Begriff „Broker“ ist die englische Bezeichnung für „Vermittler“ bzw. „Makler“ und ist nicht nur im Finanz-Bereich anzutreffen. So bezeichnet man auch Immobilien-, Versicherungs- oder Anzeigenmakler als Broker.

Jedes Mal, wenn du Aktien oder andere Wertpapiere (zum Beispiel ETFs oder Fondsanteile) eines börsennotierten Unternehmens kaufen möchtest, kannst du nicht einfach zur Börse fahren oder dort anrufen.

Du benötigst einen Mittelsmann, welcher deine Order annimmt und an die Aktienbörse weiterreicht. Dort wird dann geprüft („gematched“), ob es für diese passende Käufer oder Verkäufer gibt und im besten Fall gleich ausgeführt.

Das, was du in manchen Filmen aus den 80er oder 90er Jahren siehst, gibt es in der Form nicht mehr. Früher gab es zwischen dem Kunden und dem Broker eine persönliche Betreuung. Broker waren oft angehalten, ihre Kunden zu Käufen zu bewegen und Ihnen bestimmte Aktien schmackhaft zu machen. Dementsprechend bestand ein Großteil ihres Arbeitsalltags aus Telefonieren.

So ganz ist das alles natürlich nicht verschwunden, allerdings hat es sich in den Online-Bereich verlagert. Statt einer persönlichen Betreuung gibt es den bedarfsmäßigen Support und statt bestimmte Aktien am Telefon in den Himmel zu loben, veranstalten Broker oft Webinare, wo einer größeren Anzahl an interessierten Anlegern bestimmte Investmentprodukte oder auch Strategien vorgestellt werden.

Full Service- und Discount-Broker

Durch den Übergang einer individuellen Person zu einem online-basierten Broker-Unternehmen, konnten auch Kosten eingespart werden und es haben sich sogenannte „Discount-Broker“ etabliert, welche sich im Gegensatz zu „Full-Service-Brokern“ primär auf das Vermittlungsgeschäft zu besonders günstigen Preisen & Gebühren fokussieren.

Bei Discount-Brokern gibt es meist keine Webinare, keine Vor-Ort-Veranstaltungen und keine großartigen, zusätzlichen Services. Für viele, wenn nicht sogar für die meisten Investoren ist dies aber völlig ausreichend.

Die Abgrenzung zu Market Makern

Während Broker für die korrekte & faire Kaufabwicklung zwischen zwei Parteien sorgen, sind Market Maker (MM) meistens große Banken und für die Liquidität im Markt zuständig. Zumindest teilweise – in erster Linie soll sich der Markt natürlich selbst Liquide halten.

Market Maker springen dann ein, wenn das Verhältnis von Käufern zu Verkäufern (Angebot & Nachfrage) nicht mehr gegeben ist und die Trader auf ihren Papieren sitzen bleiben würden. Die ausstehenden Orders werden dann von der Bank aufgekauft. Liquidität wird also in gewisser Weise simuliert.

Es ist allerdings wichtig zu verstehen, dass auch Broker selbst manchmal als Market Maker innerhalb ihres Kundenkreises auftreten können, was besonders oft beim Handel von Devisen der Fall ist. Der Broker macht dann Gewinn, wenn der Kunde verliert und umgekehrt.

ECN (Electronic Communication Networks) und STP (Straight Through Processing) Broker

ECN bzw. STP-Broker sind im Forex-Bereich tätig und ermöglichen die direkte Anbindung eines Marktteilnehmers zu anderen Tradern. Wenn ein Broker an das ECN angebunden ist und keine Market Maker-Funktion einnimmt, wird dies von vielen Kunden bevorzugt, da der Broker in dem Fall nicht gegen die eigenen Kunden handelt und es somit keinen Interessenskonflikt gibt.

Da die Preise bei einem ECN von allen Teilnehmern konsolidiert werden, sind die Spreads (Differenz zwischen Verkaufs- und Ankaufspreis, bzw. „Bid & Ask“) meistens sehr viel geringer als bei Market Maker-Brokern.

Da der Broker allerdings etwas verdienen möchte, wird für den Handel meist eine fixe Kommission pro Transaktion berechnet. Im Schnitt sind die Gebühren aber trotz dessen geringer als bei anderen Broker-Arten.

Der Begriff „STP“ steht für Straight Through Processing, was bedeutet, dass Trades auf direktem Weg an den Markt weitergeleitet und nicht durch einen Dealing Desk gefiltert werden und ist somit nur ein alternativer Begriff zum „ECN“-Broker.

No Dealing Desk (NDD) und Dealing Desk (DD) Broker

Das Trading von Währungen (Forex) läuft nicht über eine Börse, sondern über sogenannte „Dealer“ in Form von Banken oder anderen Finanzinstitutionen. Aber auch anderes Assets wie Optionen oder Rohstoffe gehören zu deren Aufgabengebiet, welche somit außerbörslich gehandelt werden.

Bei einem No Dealing Desk-Broker (NDD) wird direkt mit den Teilnehmern des Interbankenmarkt getradet. Bei einem Dealing Desk-Broker (DD) dagegen handelt man mit dem jeweiligen Finanzinstitut.

Introducing Broker (IB)

Introducing Broker (IB) nehmen meist die Rolle eines Mittelsmanns ein, wenn es um das Trading von Futures geht. Dabei kann es sich um eine einzelne Person handeln oder auch ein Unternehmen. Die Kunden eines Introducing Brokers werden verwaltet, betreut und beraten, der IB selbst kann die jeweiligen Orders und Transaktionen allerdings nicht ausführen.

In dem Fall mag sich manch einer die Frage stellen, warum es Introducing Broker überhaupt gibt. Diese kann man sich als die Gehilfen großer Liquiditäts-Provider vorstellen, welche in manchen Ländern keinen Standort oder Büro haben. IB’s übernehmen diese Aufgabe und sind so gesehen Kooperationspartner.

Lizenz und Regulierung

Auch wenn mit mehreren Millionen Euro oder US-Dollar hantiert wird, so benötigen Broker in der Regel keine Banklizenz. Oft besteht allerdings eine Zusammenarbeit mit einer Bank, um beispielsweise Kredite an die Anleger vergeben zu können oder Bankkonten anzubieten.

So ganz trivial ist es allerdings nicht, einen Broker zu gründen. Speziell im europäischen Raum werden diese Anbieter nämlich streng beaufsichtigt und bei besonders risikoreichen Investmentprodukten wie CFDs (Contracts For Difference) müssen viele Auflagen erfüllt werden. In Deutschland übernimmt das zum Beispiel die BaFin, in Österreich die FMA und in Zypern die CySec.

Fazit

Zusammengefasst kann man festhalten, dass ein Broker jemand ist, der einem hilft, etwas Bestimmtes zu erlangen. Und das unabhängig davon, um welchen Bereich es geht. Die weiteste Verbreitung hat der Begriff des „Brokers“ mittlerweile im Zusammenhang mit Services bei der Geldanlage oder auch Spekulation (Trading) erlangt, wo der Kern ein elektronisches Handelssystem ist.

Auch interessant: Online Broker Betrug

Dieser Artikel wurde erstmals am 7. November 2019 veröffentlicht und am 31. Juli 2020 aktualisiert.
😏 Am Finanzmarkt immer einen Schritt voraus sein...

Exklusiver Newsletter für die FINANZSACHE-Community

FINANZSACHE

Als Dankeschön für deine Anmeldung erhältst du sofortigen Zugriff auf den Report: "Börsenstrategie komplett offengelegt - Exklusiver Einblick in ein Basisdepot!"

Inhalte der Newsletter: Neue Artikel und Informationen zu Investments, Börse, Wirtschaft & Co. (Finanzen). Inkl. News von FINANZSACHE und Gewinnspiele nur für Newsletter-Abonnenten. Keine Anlageberatung. Der Versand erfolgt über den Dienstleister Mailchimp. Mit dem Abonnement des Newsletters erklärst du dich mit den entsprechenden Datenschutzbestimmungen einverstanden.