Fünf Investmentstrategien von einfach bis schwierig
Inkl. Vor- & Nachteile der Börsenstrategie
Anlagestrategien aus der Praxis
Mit einer Investmentstrategie entscheidest du dich für einen Fahrplan für dein Portfolio. Bei der Auswahl der Strategie spielt dein Anlagehorizont sowie Risikobereitschaft eine große Rolle.
Buy & Hold | Quantitative Anlagestrategie | Robo-Advisor | Value Investing | Aktives (Day)Trading | |
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Vorteil | Relativ einfach | Schaltet Emotionen aus | Sehr einfach | Kann den Markt schlagen | Überdurschnittliche Rendite möglich |
Nachteil | Erfordert langen Anlagehorizont | Hoher Aufwand | Performance üblicherweise nicht über Marktdurchschnitt | Viel Aufwand | Nicht für Anfänger geeignet |
Tipp 1: Tiefergehende Informationen findest du in unserem Investieren für Anfänger-Guide.
Tipp 2: Handel an der Börse sollte nur an seriösen und regulierten Plattformen erfolgen. In unserem Finanzvergleich findest du Broker, Depots & Börsen für alle Zwecke!
5 Investmentstrategien für Privatanleger im Überblick
Buy & Hold von Aktien, ETFs oder Kryptowährungen - Eine der der beliebtesten Börsenstrategien
Bei der „Buy & Hold“-Anlagestrategie handelt es sich um eine der populärsten Börsenstrategien bei Privatanlegern. Wie der Name schon sagt, wird das jeweilige Asset (zum Beispiel Aktie, Kryptowährung, Anleihe oder ETF) einmal gekauft und über einen langen Zeitraum (mehrere Jahre) im Depot gehalten.
Du stellst dir dabei ein Portfolio an Finanzprodukten zusammen, von denen du ausgehst, dass sich deren Wert erhöhen wird.
Bei dieser Investmentstrategie spielt Diversifikation eine wichtige Rolle, damit das Risiko nicht auf einem einzigen Asset liegt.
Entweder man stellt sich hier ein eigenes Portfolio an Einzelwerten (Einzelaktien, einzelnen Kryptowährungen, …) zusammen oder greift beispielsweise auf bereits diversifizierte ETFs (Exchange Traded Funds) wie einen MSCI World oder vergleichbare passive Fonds zurück.
Tipp: Für die langfristige Geldanlage werden Wertpapierdepots verwendet. Die besten Depots findest du in unserem Vergleich!
Gleichzeitig kann diese Strategie mit einem Sparplan kombiniert werden, was für den Durchschnittskosteneffekt (Cost Average Effekt) sorgt:
- Mit (fast) jeder Assetklasse einfach umsetzende Investmentstrategie
- Erfordert kein aktives Trading
- Bei Einzelwerten gründliche Recherche nötig
Investieren nach quantitativen Anlagestrategien (Beispiel: Levermann-Strategie)
Bei quantitativen Investmentstrategien dreht sich alles um Zahlen und kann daher für Anleger geeignet sein, die bislang sehr emotional in Märkte investiert haben (was in der Regel für Verluste sorgt).
Bei quantitativen Anlagemethoden folgst du strikt der Vorgabe, die dir die Strategie vorgibt.
Ein bekanntes Beispiel für eine derartige Börsenstrategie ist die Strategie nach Susan Levermann. In diesem Fall hat die ehemalige Fondsmanagerin eine Methode entwickelt, um Aktien nach bestimmten Kriterien zu bewerten, Punkte zu vergeben und das Wertpapier basierend auf der Gesamtpunktezahl zu kaufen oder zu verkaufen.
Tipp: Zum Thema quantitatives Investieren haben wir zwei Buchtipps: "Der entspannte Weg zum Reichtum" (bei Amazon kaufen) und "Der Meister der Märkte: Wie Jim Simons die Quantenrevolution entfesselte" (bei Amazon kaufen).
Hier ein Beispiel dieser Börsenstrategie für Small & Mid-Caps:
- Nimmt Emotionen aus dem Investieren
- Kann starke Vorteile gegenüber dem restlichen Markt haben
- Überdurchschnittliche Performance möglich
- Hoher Aufwand
Robo-Advisor - Anlagestrategie einem Algorithmus überlassen
Mit einem Robo-Advisor (nicht zu verwechseln mit Algo-Daytrading) können Privatanleger eine „Buy & Hold“-Strategie mit einer quantitativen Börsenstrategie kombinieren. Den Großteil der Arbeit übernimmt dabei ein Algorithmus.
Du als Anleger entscheidest dich bei einem Robo-Advisor nur, wie viel Risiko du eingehen möchtest. Je nachdem ist in der Regel auch eine bessere Performance (Rendite) möglich, gleichzeitig steigt aber auch das Risiko.
Wichtig auch bei dieser Investmentmethode ist es, nicht ständig die Strategie zu wechseln. Robo-Advisor sind, genau wie eine simple Buy & Hold-Strategie auf einen ETF, auf viele Jahre ausgelegt.
Tipp: Finde einen seriösen Robo-Advisor) in unserem Vergleich.
- Minimaler Aufwand
- Strategien für jede Risikobereitschaft verfügbar
- Schlägt in der Regel den Markt nicht
Value Investing: Börsenstrategie, um unterbewertete Werte mithilfe der Fundamentalanalyse zu finden
Bei der Fundamentalanalyse geht es um das Finden von unterbewerteten Werten an der Börse.
Bei dieser Börsenstrategie versuchst du den fairen Wert für ein Asset herauszufinden. Fundamentalanalysten gehen hier davon aus, dass jedes Asset einen „intrinsischen“, also inneren Wert, besitzt. Diesen intrinsischen Wert sieht der Markt entweder bereits oder auch nicht. Falls nicht, ist das Finanzprodukt der Theorie nach unterbewertet.
Im Gegensatz zur technischen Analyse spielen hier Charts und technische Indikatoren keine Rolle.
Stattdessen kommen, beispielsweise bei Aktien, Kennzahlen bzw. Indikatoren wie das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis), der Cash Flow oder der Verschuldungsgrad des Unternehmens zum Einsatz.
- Value Investing kann zum Finden von Perlen beitragen
- Markteffizienzhypothese widerspricht dem Value Investing
Börsenstrategie: Aktives Trading mit technischer Analyse
Die technische Analyse kann zwar auch für langfristiges Investieren verwendet werden, findet jedoch in der Regel beim Trading Anwendung.
Bei dieser Tradingstrategie stehen Indikatoren im Vordergrund, welche sich zu einem großen Teil aus dem Chart ablesen können.
Ein ganz simples Beispiel ist das Swing-Trading in Kombination mit einem Stochastik-Oszillator. Der Stochastik-Oszillator zeigt an, wann ein Asset über- oder unterkauft ist. Rutscht der Indikator über bzw. unter ein bestimmtes Level, wird das jeweilige Asset entweder gekauft oder verkauft.
Obwohl Trading gerade für viele Anfänger attraktiv ist, ist Daytrading und die technische Analyse mehr etwas für Profis.
Tipp: Beim Daytrading ist es besonders wichtig, nur mit regulierten Forex-Brokern, Krypto-Brokern oder CFD-Brokern zu traden.
- Aktives Trading kann für überdurchschnittliche Renditen sorgen
- Kann gut als Vollzeitjob ausgeführt werden
- Steile Lernkurve
- Nicht Anfängerfreundlich
Was ist die beste Anlagestrategie für angehende Investoren?
Es gibt nicht die eine beste Investmentstrategie, da es davon abhängt, wo du als Investor finanziell, vom Anlagehorizont und von der Risikobereitschaft stehst.
Für Privatanleger, die einen Anlagehorizont von mehr als 10 Jahren haben, für die können sich langfristige Investmentstrategien wie das klassische „Buy & Hold“ oder auch ein Robo-Advisor eignen.
Für Anleger, die einen kürzeren Anlagehorizont und auch tiefer in die Märkte und Strategien einsteigen möchten, können Trading-Strategien zum Erfolg führen. Hier ist jedoch anzumerken, dass Trading tatsächlich viel Zeiteinsatz erfordert und man in der Regel, zumindest zu Anfang, mehr Geld verlieren als gewinnen wird.