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Daytrading vs. Langfristige Investitionen: Eine Gegenüberstellung

Zuletzt Aktualisiert: 12. Juni 2023

Wenn wir vom Kauf und vom Handel der Aktien über Margen sprechen, steht die Investition mit geliehenem Geld im Vordergrund. Wie wir auch schon in anderen Artikeln beleuchtet haben, handelt es sich hierbei um eine riskante Anlagemethode. Dies kann im schlimmsten Falle nicht nur Ihr Konto leeren, sondern auch Ihr Leben schlichtweg ruinieren. Vor Ihrer Entscheidung, im Margin-Handel dabei zu sein, sollten Sie sich vorab erst einmal vergewissern, was der Margin-Handel eigentlich ist. Und natürlich, welche Risiken er in sich birgt.

Die beiden üblichen Formen des Wertpapierhandels sind dabei zum einen die langfristigen Investitionen sowie zum anderen das Day-Trading. Auch wenn es Trader gibt, die auf beide Arten setzen, so müssen sich gerade Neulinge im Anlagenbereich zwischen den beiden Formen des Wertpapierhandels entscheiden, mit welcher Anlageart sie Gewinne erzielen wollen. Nachfolgend blicken wir auf die Unterschiede der beiden Anlagemöglichkeiten.

Was ist Day-Trading?

Zunächst blicken wir in Kürze auf die beiden Anlagemöglichkeiten. Beim Day-Trading handelt es sich, wie es schon der Name aufzeigt, um einen sehr kurzen Handel mit Wertpapieren, Derivaten, Rohstoffen oder Währungen – meist ein hochspekulativer Deal. Dabei erfolgen das Eröffnen und Schließen der Positionen innerhalb eines Handelstages. Insofern ist das wichtigste Merkmal beim Day-Trading, den besten Zeitpunkt des Einstieges und Ausstieges zu erwischen. Auch wenn Ihnen beim Tageshandel nur ein sehr kurzes Zeitfenster zur Verfügung steht, können Sie bereits mit geringen Schwankungen der Kurse Gewinne erzielen. Denn es handelt sich meist um Hebelprodukte. Allerdings müssen die üblichen Kosten für Kauf und Verkauf beachten – sowie die Handelsplatzgebühren und die Maklerprovision.

Die wichtigsten Vorteile und Nachteile von Day-Trading

Vorteile:

  • Hohe Renditechancen
  • Große Auswahlmöglichkeit an Basiswerten
  • Trends können beim Tageshandel effektiv ausgenutzt werden
  • Vergleichsweise wenig Einstiegskapital notwendig

Nachteile

  • Hohes Risiko durch Hebelprodukte
  • Nur gut 5 Prozent der Day-Trader erzielen über längeren Zeitraum Gewinne
  • Großes Wissen und auch Erfahrung notwendig, um Gewinne langfristig zu erzielen
  • Hohe psychologische Belastung bis hin zur Sucht

Der Blick auf das langfristige Investieren

Nachfolgend blicken wir auf die langfristigen Investitionen. Dieser Handel mit Werten bleibt in der Regel mehrere Monate oder sogar Jahre offen. Hier werden die entsprechenden Werte also langfristig im Depot gehalten und auf einen langfristigen Kursanstieg gesetzt. Hierbei kommt der größte Vorteil zum Tragen, dass das Risiko wesentlich geringer ist als beim Day-Trading. Denn beim Tageshandel setzen Sie vor allem Hebel ein, um einen hohen Gewinn zu erzielen. Dahingegen setzen Anleger beim langfristigen Investieren auf den Zeitfaktor, der Ihnen den Vorteil einbringt, eine ähnliche Rendite zu erzielen – ohne das Risiko des schnellen Totalverlusts. Zudem lässt sich das Risiko bei den langfristigen Anlagen besser streuen.

Darüber hinaus ergeben sich noch weitere Vorteile. So müssen Sie bei dieser Anlageform Kursgewinne nur beim Verkauf versteuern, weniger Transaktionsgebühren bezahlen und müssen zudem nicht jeden Tag mehrere Stunden Zeit investieren. Dahingegen benötigen Sie bei der langfristigen Investition mehr Geduld und Disziplin. Zudem binden Sie Ihr Kapital dabei mehrere Jahre oder Jahrzehnte.

Der Unterschied zu den langfristigen Investitionen

  • Somit unterscheiden sich also Day-Trading und langfristige Anlagen bezüglich
  • Der Zeiteinbindung
  • Den persönlichen Anforderungen
  • Dem Renditepotenzial und
  • Dem Kapitalbedarf.

Sowohl beim Day-Trading als auch bei den langfristigen Anlagen stehen diversifizierte Anlagestrategien dahinter – obwohl das Halten und der Kauf der Anlagen eine passivere Version der Vermögensbildung darstellen als die ständige Arbeit und die Wachsamkeit beim Tageshandel. Sollten Sie jedoch ein Neuling in Sachen der Anlagen sein und noch im Entscheidungsprozess stecken, welchen Weg Sie einschlagen wollen, gilt es, nachfolgende Punkte zu beachten.

Die Anforderungen an das Mindestkapital

Bereits beim Mindestkapital erkennen Sie einen deutlichen Unterschied zwischen dem Day-Trading und den langfristigen Anlagen. Wenn Sie beispielsweise mit dem Day-Trading auf den Forex-Märkten beginnen, dann können Ihnen bereits 500 Euro durchaus ein ausreichendes Kapital darstellen. Setzen Sie hingegen beim Tageshandel auf Futures, sollte Ihr Mindestkapital in etwa zehn Mal so hoch liegen. Noch höher hingegen ist der Kapitalbedarf beim langfristigen Handel mit Aktien.

Dabei müssen Sie beachten, dass Futures beispielsweise vor allem für den Tageshandel geeignet sind. Denn sie haben ein Verfallsdatum und eigenen sich damit nicht als Mittel zur langfristigen Investition. Dahingegen können Sie Währungspaare durchaus für den langfristigen Handel verwenden. Dann sollten Sie aber nicht auf Währungen setzen, die in einem wenig stabilen Umfeld zu Hause sind. Deswegen sind Aktien klassischerweise das beste Anlageprodukt, wenn Sie langfristige Anlagen planen.

Handelsprovisionen berücksichtigen!

Wenn Sie in den Tageshandel einsteigen, sollten Sie aber zwingend einen Punkt beachten: Die Handelsprovisionen. Wenn Ihr Broker beispielsweise eine Provision von 9,90 Euro pro Trade nimmt, dann entspricht die Provision beim Kauf von Aktien von 100 Euro fast 10 Prozent. Wenn Sie aber beispielsweise für 10.000 Euro Aktien kaufen, sind dies gerade einmal 0,099 Prozent. Hinzu kommt, dass Sie beim Verkauf erneut eine Provision zahlen müssen. Somit also erreichen Sie die Gewinnschwelle mit den 100-Euro-Aktien erst ab 20 Prozent, bei der Volumen-größeren Anlage hingegen ab knapp 0,2 Prozent! Deswegen zahlt sich also der Einsatz von höherem Kapital aus.

Ein weiterer Unterschied: Der Zeiteinsatz

Darüber hinaus müssen Sie beim Unterschied zwischen Day-Trading und langfristigen Anlagen auch auf den Zeitaufwand achten. Denn beim Tageshandel müssen Sie jeden Tag zwischen ein bis drei Stunden investieren. Dabei gilt es auch, den Tagesablauf an die Öffnungs- und Schließzeiten der Börsen anzupassen, an denen Sie in der Regel handeln. Hierzu müssen Sie auch die umsatzstärksten Zeiten kennen der jeweiligen Märkte. Meist sind dies die ersten beiden Stunden nach Öffnung der Börse sowie die Stunde vor dem Schließen. Im Durchschnitt kommen Day-Trader auf einen Zeitaufwand zwischen 10 und 40 Stunden in der Woche.

Dahingegen haben Sie natürlich bei einer langfristigen Anlage einen anderen Zeitaufwand. Denn zunächst einmal sind Sie hier nicht so an die Öffnungszeiten der Börsen angewiesen wie es beim Tageshandel der Fall ist. Sie benötigen hier insbesondere in den Tagen und Wochen vor dem geplanten Kapitaleinsatz einige Stunden, um Ihre Forschungen und Analysen zu erstellen. Wenn die Anlage platziert ist, benötigen Sie dann meist nur noch ein paar wenige Stunden im Monat, um Recherchen durchzuführen.

In beiden Fällen benötigen Sie auf jeden Fall im Vorfeld der Anlage einen hohen Zeitaufwand für das Auffinden und Entwickeln Ihrer persönlichen Strategie.

Persönliche Voraussetzungen

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die persönlichen Voraussetzungen. Sie sollten sich bewusst sein, dass sowohl der Tageshandel als auch das langfristige Anlegen von Kapital viel Disziplin erfordern. Noch wichtiger ist aber die Geduld, wobei diese jedoch in beiden Fällen jeweils etwas anders gelagert ist. Denn Day-Trader müssen unter Umständen eine Reihe von Trades am Tag bewältigen und dabei jedoch immer auf den bestmöglichen Kauf- und Verkaufszeitpunkt warten. Hier gilt es jede kleinste Bewegung des Preises zu beobachten. Wenn Sie hier die Geduld verlieren, kann ein Wert zu voreilig gekauft oder verkauft werden, was den Gewinn schmälert oder gar zu Verlusten führt.

Ähnlich ist es auch bei den Investoren, die auf langfristige Anlagen setzen. Sie beobachten nicht immer Ihre Positionen und sind mitunter dennoch besorgt um Ihre Anlage. Wenn sich ein Kurs nach unten bewegt, juckt es manchem Anleger bereits in den Fingern und er kommt in Versuchung, zu handeln. Handeln Sie aber auch hier niemals zu früh! In beiden Fällen gilt es stets, die zuvor aufgestellte Strategie umzusetzen und durchzuziehen.

Wo findet sich das bessere Renditepotenzial?

Eine Frage, die sich viele Trader vor dem Start stellen: Wo befindet sich das bessere Renditepotenzial? Ist der Tageshandel wichtiger als das langfristige Anlegen? Allerdings entspricht dies genau betrachtet dem Vergleich zwischen einem Apfel und einer Banane. Denn beim Tageshandel müssen Sie eine Menge Zeit investieren – wesentlich mehr als bei den langfristigen Investitionen.

So können langfristige Anleger mehrere Millionen Euro anlegen, ohne wenig Einfluss auf die Performance zu nehmen. Day-Trader wiederum verzeichnen dagegen schon einen enormen Rückgang der prozentualen Performance selbst bei einem Anlage-Konto von mehreren Tausend Euro. Denn es wird schwieriger, mehr und mehr Geld für Trades zu nutzen, die lediglich wenige Minuten dauern. Insofern ist es wenig verwunderlich, dass es enorme Unterschiede in der prozentualen Rendite zwischen beiden Anlageformen gibt.

Beim Blick auf die Durchschnittswerte kann festgestellt werden, dass Tageshändler 0,5 bis 3 Prozent am Tag mit Ihrem Kapital verdienen können. Klingt zunächst einmal nicht nach viel. Doch pro Monat können dies auch gut und gerne einmal 60 Prozent oder mehr sein. Je kleiner die Konten sind, desto höhere prozentuale Renditen sind möglich. Je höher der Kapitalbestand auf dem Account ist, desto niedriger sind die Renditen, wenngleich 10 Prozent im Monat durchaus möglich sind.

Wenn Sie im Day-Trading aktiv sind, dann können Sie bei regelmäßigen Gewinnen Ihr Vermögen recht schnell vergrößern. Sollten Sie beispielsweise mit 20.000 Euro Kapital beginnen und im ersten Monat 15 Prozent erwirtschaften, haben Sie bereits 23.000 Euro. Schaffen Sie im nächsten Monat dann beispielsweise 10 Prozent, so sind es bereits 25.300 Euro. Da die Gewinne täglich eingefroren werden, kann Ihr Konto schnell anwachsen. Allerdings ist Vorsicht angebracht. Denn Ihr Trading-Konto-Stand kann sich im gleichen Tempo auch nach unten bewegen!

Beim langfristigen Investieren in Aktien sollten Sie bei entsprechender Streuung des Kapitals im Jahr eine Rendite von circa 8 Prozent durchaus erreichen. Dafür müssen Sie eine Vielzahl an Aktien und eine lange Laufzeit auswählen. Dieser Durchschnitt ist allerdings auf einen langen Zeitraum ausgerichtet, in dem das Geld angelegt ist. In einzelnen Jahren können die Renditen natürlich mehr oder weniger besser oder schlechter ausfallen. Mit negativen Renditen müssen Sie im Schnitt alle vier Jahre rechnen.

Dieser Artikel wurde erstmals am 12. Juni 2023 veröffentlicht und am 12. Juni 2023 aktualisiert.
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